Striking actors reach tentative agreement with Hollywood studios to end strike
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Netzpolitik

Hollywood-Streik: Streaming-Dienste zahlen Schauspielern Prämie

Streaming-Dienste werden im Rahmen des vorläufigen Tarifvertrags zwischen der Schauspieler*innengewerkschaft SAG-AFTRA und den großen Hollywood-Studios Prämien in Höhe von rund 40 Millionen Dollar (37,44 Mio. Euro) pro Jahr zahlen. "Wir haben eine neue Einnahmequelle erschlossen. Wir haben in eine weitere Tasche gegriffen", sagte SAG-AFTRA-Präsidentin Fran Drescher am Freitag (Ortszeit) auf einer Pressekonferenz.

Die Gewerkschaft habe ihr Ziel, die Streaming-Dienste dazu zu bringen, mehr Einnahmen mit den Schauspieler*innen zu teilen, teilweise erreicht. Die Unternehmen lehnten zwar frühere Vorschläge ab, darunter eine Gebühr pro Abonnent*in, stimmten aber neuen Bonuszahlungen zu.

Abstimmung im Dezember

Der vorgeschlagene Dreijahresvertrag, der nach Angaben der Gewerkschaft einen Wert von mehr als einer Milliarde Dollar über drei Jahre hat, wurde von 86 Prozent des nationalen Vorstands der SAG-AFTRA gebilligt. Die Gewerkschaftsmitglieder müssen nun darüber abstimmen, ob sie die Vereinbarung mit Netflix, Walt Disney, Warner Bros Discovery und anderen Mitgliedern der Alliance of Motion Picture and Television Producers (AMPTP) ratifizieren wollen. Die Abstimmung wird voraussichtlich Anfang Dezember abgeschlossen sein, sagte der Chefunterhändler Duncan Crabtree-Ireland.

Die streikenden Hollywood-Schauspieler*innen hatten sich am Donnerstag mit den großen Filmstudios vorläufig geeinigt. Damit endete ein fast viermonatiger Ausstand. Zuvor hatte das Verhandlungskomitee der Gewerkschaft, die rund 160.000 Schauspieler*innen, aber auch etwa Synchronsprecher*innen und Sänger*innen, vertritt, einstimmig für die Einigung votiert.

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KI-Doppelgänger*innen nur mit Zustimmung

Im Rahmen der Verhandlungen wurde auch der Umgang mit KI-Doppelgänger*innen, die anhand des Aussehens und der Stimme von echten Schauspieler*innen erzeugt werden, geregelt. KI-"Replicas", oft auch als Deep Fakes bezeichnet, dürfen künftig nur mit einer Zustimmung der jeweiligen Schauspieler*in erzeugt werden. Dabei muss klargestellt werden, wofür die KI-Kopie der Schauspieler*in verwendet wird. Außerdem wird die echte Person eine monetäre Kompensation für die Verwendung ihrer digitalen Kopie erhalten, berichtet Rolling Stone.

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