Chinesischer E-Autobauer Nio bietet Autoabo in Deutschland an
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Der chinesische Elektroautobauer Nio will in Deutschland und drei weiteren europäischen Ländern mit dem Vermieten statt Verkaufen von Autos starten. Die Flexibilität eines Auto-Abonnements sei nach seiner Einschätzung bei Kunden gefragt, sagte Nio-Chef William Li in einem am Freitag veröffentlichten Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters. "Flexibilität ist das neue Premium."
Nio verkauft Autos in China und Norwegen
Nio ist am Heimatmarkt China und in Norwegen seit einigen Jahren mit dem Verkauf von Autos am Markt. Jetzt folgen Deutschland, die Niederlande, Schweden und Dänemark mit dem Leasing- und Abomodell.
Das Abo kann für eine Laufzeit von einem bis zu 60 Monaten abgeschlossen werden, teilte Nio weiter mit. Je länger der Vertrag läuft, umso niedriger ist dabei die Rate. Bei einem Jahresabo kostet es zum Beispiel 1.295 Euro im Monat, einen ET7 zu fahren. Um Reparaturen oder Reifenwechsel müsse sich der Kunde nicht kümmern.
Batterie-Wechselstationen statt Tankstellen
Mieten statt kaufen hat Nio bereits bei Batterien, dem teuersten Teil eines Elektroautos, zum Prinzip gemacht. Die Autofahrer können an einer Wechselstation die Akkus tauschen. Das dauere nur wenige Minuten und erspare den Kunden lange Ladezeiten zu Hause oder unterwegs. Bis Ende nächsten Jahres seien mindestens 120 solcher Stationen in Europa geplant, sagte Li. Seit September produziert Nio diese in Ungarn, statt die Wechselanlagen aus China zu importieren.
Mit dem Verkauf von knapp 250.000 Fahrzeugen seit seiner Gründung 2018 ist Nio noch ein kleiner Hersteller, der mit chinesischen Marken wie BYD, Xpeng, Hozon oder Leapmotor sowie mit Tesla und allen traditionellen Autobauern konkurriert. Im September lag der Absatz mit knapp 32.000 Stück 29 Prozent über Vorjahresniveau.
Autobauer schreibt rote Zahlen
Im zweiten Quartal machte Nio trotz Umsatzwachstums umgerechnet knapp 420 Millionen Euro Verlust. Auch andere chinesische Hersteller wollen den europäischen Markt mit E-Autos über neue Vertriebsmodellen erobern, darunter Geely. Deren Tochter Lynk setzt ebenfalls auf ein Abomodell, bei dem Kunden jederzeit kündigen können.
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