Schwere Betrugsvorwürfe gegen Rabbit-Unternehmen
Gegen die Firma hinter dem gehypten KI-Gadget Rabbit R1 werden schwere Betrugsvorwürfe laut. Mehrere Journalist*innen konnten in Erfahrung bringen, dass der Gründer Jesse Lyu immer wieder mit großen Versprechungen Millioneninvestitionen einnehmen konnte, ohne ein tatsächliches Produkt zu liefern.
In einem YouTube-Video erklärt etwa "Coffeezilla" die Hintergründe. Demnach soll die Firma Rabbit Inc. kurze Zeit vor der Ankündigung des Gadgets seinen Namen geändert haben. Zuvor habe sie Cyber Manufacturing Co. geheißen und an einem Krypto-Projekt namens GAMA gearbeitet haben.
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6 Millionen für NFT-Projekt
Mit großen Versprechungen zu NFTs und einem „CO2-negativen“ eigenen Coin konnten Investor*innen und Käufer*innen gewonnen werden. Insgesamt sollen so 6 Millionen Dollar (5,53 Millionen Euro) zusammen gekommen sein.
Jesse Lyu verstrickt sich dabei immer wieder in Widersprüche. Coffeezilla zeigt Aufnahmen, in denen er GAMA als „kleines Spaßprojekt“ bezeichnet. In einem anderen Clip erklärt Lyu wiederum, es würden Millionen investiert, um eine „next-level“ Erfahrung zu bieten.
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Rabbit Inc. erklärt GAMA für erfolgreich beendet
In einem Clubhouse-Gespräch hatte Lyu unter anderem versprochen, den Besitzer*innen der GAMA-NFTs ihre Kosten zurückzuerstatten. Gegenüber Coffeezilla erklärt Rabbit Inc. aber, das Projekt GAMA sei erfolgreich durchgeführt und abgeschlossen worden, weshalb es keine Rückzahlungen geben würde. NFTs würden grundsätzlich nicht erstattet.
Allerdings wurden die versprochenen Leistungen, etwa der Coin, gar nicht entwickelt. Rabbit erklärt, man habe nie einen Coin versprochen, was Coffeezilla allerdings mit mehreren Beispielen widerlegen konnte.
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Coffeezilla bezieht sich in seinem Video auf die Recherchen der Journalist*innen Ed Zitron, Emily Shepherd und Andy Parackal. Sie werfen Jesse Lyu ebenfalls betrügerisches Vorgehen vor. Auch mit weiteren Firmen, etwa dem ebenfalls von Lyu gegründeten Studio RCT, führten Versprechungen zu Millioneninvestitionen. Ihre Software sollte aus Texteingaben Echtzeit-Grafiken erstellen. Später wurde das Projekt neu interpretiert und gleicht GAMA. Dafür strich Lyu 10 Millionen Dollar (9,2 Millionen Euro) ein.
Sprachmodell LAM soll gar nicht existieren
In einem 2. Video geht der YouTuber aber noch weiter. Er vermutet, dass die Künstliche Intelligenz LAM des Rabbit R1 gar nicht existiert. Statt eines echten Sprachmodells soll ein Mix aus verschiedenen Anwendungen wie Playwright und festgelegten Befehlen ausgeführt werden. Was genau LAM ist und macht, ist unklar. Die Funktionen, die der Rabbit R1 durchführt, konnten als manuell geschriebene Scripts identifiziert werden, die keine KI nutzen.
Rabbit Inc. hat zugegeben, andere Anwendungen zu verwenden, allerdings besteht das Unternehmen darauf, dass es sich bei LAM um eine KI handelt. Das teilte es gegenüber Coffeezilla in einer Anfrage mit.
Einen Einblick, wie LAM arbeitet und funktioniert bzw. eine Gegendarstellung zu den Vorwürfen der Journalist*innen hat Rabbit Inc. bisher aber nicht geliefert. Bereits vor Wochen kam heraus, das es sich bei der Software schlicht um eine Android-App handelt. Lyu hatte dem ausdrücklich widersprochen.
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Marketingbegriff statt Software
Eine anonyme Person, die für Rabbit Inc. gearbeitet hat, soll gegenüber Coffeezilla bestätigt haben, dass es sich bei LAM um einen Marketingbegriff und keine echte Software handelt. Da das einzige Verkaufsargument für den Rabbit R1 aber die KI-Software war, werfen die Journalist*innen Jesse Lyu und der Firma vor, gelogen und die Käufer*innen getäuscht zu haben.
Der Rabbit R1 wird für 200 Dollar verkauft. Die ersten Tester*innen sind sich allerdings einig, dass er in seiner jetzigen Form unbrauchbar ist und nicht hält, was angepriesen wurde. Rabbit Inc. verspricht, die Funktionalität mit Updates zu verbessern. Für Rabbit Inc. konnten 30 Millionen Dollar (27,6 Millionen Euro) an Investitionen eingenommen werden.
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