Die Smarte Brille von Brilliant Labs.

Die Smarte Brille von Brilliant Labs.

© Brilliant Labs

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Smarte Brille um 300 Dollar wiegt nur 40g

Brilliant Labs wurde 2019 in Singapur von einem Ex-Apple-Mitarbeiter gegründet. Am Donnerstag präsentierte das Start-up seine neue AR-Brille namens Halo, die mit spannenden KI-Funktionen aufwartet. Besonders am Brillengestell: Mit einem Preis von 299 Dollar ist sie günstiger als das bekannteste Modell Ray-Ban von Meta, das bei 329 Euro startet. Mit 40 Gramm ist außerdem rund 10 Gramm leichter – und ein Fliegengewicht unter den smarten Brillen.

Die im Wayfarer-Stil designte Halo verfügt über einen Knochenschalllautsprecher – der Schall wird dabei nicht direkt über das Ohr, sondern über Vibrationen der umliegenden Schädelknochen ans Innenohr übertragen. Zusätzlich besitzt die Brille ein Mikrofon und eine integrierte Kamera mit einer Auflösung von 1280 x 720 Pixel (HD 720p). Überraschend ist, dass es Brilliant gelungen ist, all diese Funktionen in einem nur 40g schweren Gerät unterzubringen.

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Display mit Projektion

Und das ist noch nicht alles: Die Brille hat einen Akku, der laut Hersteller bis zu 14 Stunden durchhält. Das MicroOLED-Farbdisplay projiziert Inhalte über ein Prisma im Brillenglas ins Sichtfeld. Solche Einblendungen werden von Nutzer und Nutzerinnen manchmal als störend empfunden, gibt Engadget zu bedenken. Optional lässt sich Halo auch mit Sehstärkenlinsen ausstatten.

Halo ist bereits das dritte Brillenmodell von Brilliant Labs. Schon das Vorgängermodell namens Frame sorgte für Aufmerksamkeit. Die Version mit kreisrunden Gläsern wurde als „AR-Gerät in Taschengröße für einfallsreiche Hacker“ vermarktet. Auch sie verfügte über ein integriertes OLED-Display, das Inhalte über ein Prisma vor die Augen projizierte. Das im Januar 2024 vorgestellte Modell startete damals mit einem Preis von 349 Dollar. 

Zuvor hatte Brilliant Labs zudem einen AR-Aufsatz für herkömmliche Brillen im Angebot – genannt Monocle. Beide Geräte sind derzeit nicht mehr im Brilliant-Store erhältlich, da es sich um limitierte Auflagen handelte.

Noa sieht und hört alles

Aktuell lässt sich nur das Halo-Modell vorbestellen. Laut Brilliant Labs soll es eine „natürliche und interaktive“ Nutzung ermöglichen. Der eigens entwickelte KI-Sprachassistent namens Noa soll eine Konversation ähnlich wie mit einem echten Menschen ermöglichen. Die KI sei in der Lage, zu verstehen, „was sie in ihrer Umgebung hört und sieht“, und den Träger in Echtzeit mit kontextbezogenen Informationen zu versorgen. Zudem kann die Kamera auch Fotos und Videos aufzeichnen.

Einige Funktionen werfen jedoch Fragen auf: So soll Kamera und Mikrofon angeblich dauerhaft die Umgebung aufzeichnen – mit dem Ziel, eine „private und personalisierte Wissensdatenbank“ über die Nutzer und Nutzerinnen aufzubauen. Aber will man wirklich ständig von einem KI-Agenten beobachtet und belauscht werden? Unweigerlich stellen sich bei Halo datenschutzrechtliche Fragen – gerade in der EU, wo strenge Datenschutzgesetze gelten. Probleme für Brilliant Labs sind daher nicht ausgeschlossen. Das Unternehmen betont allerdings, dass sämtliche Daten lokal verarbeitet würden und Datenschutz oberste Priorität habe.

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Die Brille kann derzeit vorbestellt werden. Die Auslieferung ist für Ende November 2025 geplant. Wie schon bei den vorherigen Modellen ist auch diesmal die Stückzahl limitiert. Auch in der EU ist Halo für 299 Dollar (ca. 262 Euro) vorbestellbar – hinzu kommen Versandkosten von 39 Dollar (ca. 34 Euro).

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