Teslas rammen Einsatzfahrzeuge: US-Behörde startet Untersuchung
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Teslas Autopilot scheint ein Problem mit geparkten Einsatzfahrzeugen zu haben. Zwischen 2018 und 2021 wurden 11 Vorfälle gemeldet, bei denen die Software einen Unfall verursacht hat. Dabei wurden 17 Menschen verletzt, eine Person starb. Deshalb hat die US-amerikanische Highway Traffic Safety Administration (NHTSA) nun ein Untersuchungsverfahren aufgenommen.
Laut NHTSA sollen die meisten dieser Vorfälle nachts passiert sein. Die Software habe Lichter, Pylone, Pfeile und andere Warnsignale ignoriert. Nun soll überprüft werden, ob bei aktiver Autopilot-Software ausreichend auf die Aufmerksamkeit der Fahrer*innen bestanden wird.
Probleme mit parkenden Autos
Gegenüber The Verge teilte die NHTSA mit, dass in der Öffentlichkeit deutlicher kommuniziert werden müsse, dass es keine selbstfahrenden Autos gibt. Fahrer*innen müssten immer bereit sein einzugreifen.
Schon 2018 hatten Expert*innen gegenüber Wired vor Problemen mit der Software von Tesla und anderen Fahrzeugherstellern gewarnt. Ein möglicher Grund für das Versagen sei, dass sie bewusst auf stationäre Objekte nicht reagiert. Sonst würden etwa häufig Häuser oder Straßenschilder als potenzielle Hindernisse erkannt werden. Da sich die geparkten Einsatzfahrzeuge nicht bewegen, könnte die Software sie ebenells, fälschlicherweise, ignoriert haben.
Aufmerksamkeit der Fahrer*innen nicht optional
Im Handbuch von Tesla und Volvo wird auf diesen Umstand aufmerksam gemacht. Bei Tesla heißt es: "Traffic-Aware Cruise Control kann nicht alle Objekte erkennen und bremst/verlangsamt nicht bei parkenden Fahrzeugen, insbesondere in Situationen, in denen Sie schneller als 80 km/h fahren und ein anderes Fahrzeug vor Ihnen die Spur wechselt, weshalb das geparkte Fahrzeug sich stattdessen vor Ihnen befindet."
Ein Beispiel dafür: Man fährt auf der rechten Spur der Autobahn. Vor einem fährt ebenfalls ein Auto auf der rechten Spur. Das Auto wechselt auf die linke Spur, um einen geparkten Polizeiauto bei der Unfallstelle auszuweichen. Der Autopilot erkennt das stehende Polizeiauto dann womöglich nicht als Hindernis.
Die NHTSA will Tesla nun verschärft unter die Lupe nehmen. Das betrifft alle Fahrzeuge, also das Model S, Model 3, Model X und Model Y. Nachdem sich Unfälle mit dem Autopiloten gehäuft haben, wurde der Ruf lauter, die Vermarktung der Software zu ändern. Es soll deutlicher gemacht werden, dass die Aufmerksamkeit der Fahrer*innen immer auf dem Straßenverkehr liegen muss, um gegebenenfalls korrigierend eingreifen zu können.
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