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© APA/AFP/European Southern Observatory/HANDOUT / HANDOUT

Science

Das erste jemals fotografierte Schwarze Loch dreht sich

Das erste Bild von einem Schwarzen Loch sorgte 2019 für Aufsehen. Nun steht dasselbe Objekt im Zentrum einer neuen Erkenntnis: Schwarze Löcher können sich drehen.

Bisher hatten Astronom*innen das zwar angenommen, konnten aber keinen direkten Beweis dafür erbringen. Das ist nun aber gelungen. Ein regelmäßig wiederkehrendes Muster an Gasströmen, die vom Schwarzen Loch im Zentrum der Galaxie Messier 87 ausgesendet werden, war der Schlüssel dazu.

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Erwartung wird zur Gewissheit

"Nach dem Erfolg, dieses Schwarze Loch mit dem Event Horizon Teleskop zu fotografieren, war es ein zentrales Anliegen von Wissenschaftler*innen, ob dieses Schwarze Loch sich dreht", wird Kazuhiro Hada, Co-Autor der Studie, vom Guardian zitiert. "Nun wurde diese Erwartung zur Gewissheit. Dieses monströse Schwarze Loch dreht sich tatsächlich."

Wiederkehrende Jets

Messier 87 ist 55 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt. Ihr zentrales Schwarzes Loch hat rund 6,5 Milliarden Sonnenmassen. Rund um das Schwarze Loch befindet sich eine Akkretionsscheibe aus Materie, die das Himmelsphänomen sichtbar machen.

Alle 11 Jahre werden Gasströme (Jets) aus der Akkretionsscheibe hervorgeschossen. Das passiert jedesmal, wenn sich Scheibe und die Pole des Schwarzen Loches überschneiden, wie die Forscher*innen herausfanden. Das kräftige Magnetfeld des Schwarzen Loches beschleunigt Partikel nahezu auf Lichtgeschwindigkeit.

Neigung Hinweis auf gewaltiges Ereignis

Dass der Jet-Ausstoß nur alle 11 Jahre auftritt, zeigt, dass die Ausrichtung der Akkretionsscheibe und der Drehachse des Schwarzen Loches zueinander verschoben sind. "Die Tatsache, dass sich das Schwarze Loch dreht und dass es eine Neigung gibt, zeigt, dass in der Vergangenheit etwas Verrücktes passiert sein muss", sagt Ziri Younsi, Astrophysiker am University College London. "An irgendeinem Punkt seiner Geschichte muss etwas Gewaltiges passiert sein."

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