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Science

Gigantisches Teleskop auf dem Mond: Plan wird konkreter

Der Robotikspezialist Saptarshi Bandyopadhyay hat ein Konzept für ein Teleskop entworfen, das auch aus einem Science-Fiction-Roman stammen könnte: So soll das Gerät nicht auf der Erde oder auf einem Satelliten stationiert sein, sondern in einem riesigen Krater auf dem Mond.

Die Idee, die im Rahmen eines Wettbewerbs die Aufmerksamkeit der US-Raumfahrtorganisation NASA erlang, ist nun einen Schritt näher an eine mögliche Umsetzung gerückt.  Am Mittwoch gab das Jet Propulsion Lab JPL bekannt, dass das Lunar Crater Radio Telescope (LCRT) über das Innovative Advanced Concepts-Programm der NASA eine Phase-II-Finanzierung in Höhe von 500.000 USD erhält. Formell ist das Teleskop zwar noch kein NASA-Projekt, die Finanzierung ist aber ein deutliches Anzeichen, dass die Behörde den Plan ernst nimmt.

Kosmisches Mittelalter

Das Hauptziel des LCRT wäre es, die Radiowellen zu messen, die aus dem kosmischen Mittelalter stammen. Dabei handelt es sich um eine Zeitspanne, die einige hundert Millionen Jahre nach dem Urknall dauerte, bevor noch die ersten Sterne entstanden. Über diese Zeit ist aktuell noch sehr wenig bekannt.

In dem Konzept streicht Bandyopadhyay hervor, warum die Mond-Rückseite derart gut für Radio-Teleskope geeignet wäre. So würde der Mond eine Art natürliches Schutzschild formen und das Teleskop vor menschengemachten Funkstörungen isolieren. Außerdem könnten Satelliten nicht dazwischenfunken und während der Mond-Nacht wäre das Teleskop auch vor Störeinflüssen der Sonne geschützt.

Eine Herausforderung ist der Bau des Teleskops und der Transport aller Materialen auf den Erdtrabanten. Das JPL hofft, das Gewicht der benötigten Teile möglichst gering halten zu können. Außerdem soll der Bau durch Roboter unterstützt werden.  

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