Der Vollmond vor einem schwarzen Hintergrund.

Symbolbild Mond

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Science

Forscher arbeiten an einfachem Weg, um Wasser auf dem Mond herzustellen

Aktuell kostet der Transport von einem Liter Wasser von der Erde zum Mond rund 19.000 Euro. Für eine so lebenswichtige Ressource ist das sehr teuer.

Damit Forscherinnen und Forscher auf dem Mond in Zukunft nicht verdursten, haben Wissenschaftler eine Technologie entwickelt, mit der Wasser aus dem Mondboden gewonnen werden kann. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift Joule veröffentlicht. 

Mondstaub gegen den Durst 

Als chinesische Forscher von ihrer Chang'E-5-Mission im Jahr 2020 zurückkehrten, hatten sie Mondstaub im Gepäck. Sie nutzten diesen, um Wasser zu extrahieren und gemeinsam mit Kohlendioxid wichtige Ressourcen, wie beispielsweise Sauerstoff oder Raketentreibstoff, herzustellen. 

“Wir hätten uns nie vorstellen können, welche "Magie" der Mondboden besitzt", betont Prof. Lu Wang, der an der Studie beteiligt war und Forscher an der Chinese University of Hong Kong ist. Laut den Forschern könnte die Technologie bei erfolgreicher Skalierung entscheidend sein, um lange Mondmissionen zu ermöglichen. 

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Wie die Technologie funktioniert 

Um die Ressourcen zu gewinnen, setzt das Forscherteam auf einen photothermischen Ansatz. Es wird also Sonnenlicht und Wärme genutzt, um Wasser zu extrahieren und andere chemische Umwandlungsprozesse zu ermöglichen.

Die von der Chang'E-5-Mission mitgebrachte Monderde wurde in einem speziellen Reaktor mit Kohlendioxid und konzentriertem Licht behandelt. Das CO2 könne laut den Forschern auf dem Mond durch die Ausdünstungen der Astronautinnen und Astronauten gewonnen werden.

Ein Astronaut baggert auf einem Planeten, um Wasserstoff und Sauerstoff zu gewinnen.

Abbildung der Extraktion 

"Die größte Überraschung für uns war der greifbare Erfolg dieses integrierten Ansatzes. Die Integration der H2O-Gewinnung auf dem Mond und der photothermischen CO2-Katalyse in einem Schritt könnte die Effizienz der Energienutzung verbessern und die Kosten und die Komplexität der Infrastrukturentwicklung verringern", heißt es von den Forschern. 

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Herausforderungen 

Noch könnte es allerdings dauern, bis der Durst von Astronautinnen und Astronauten auf dem Mond gestillt werden kann. Denn diese integrierte Methode, also die Gewinnung aus Wasser und anderen Ressourcen, sei zwar effizienter, geht aber noch mit einigen Herausforderungen einher. 

Beispielsweise erschweren die extremen Temperaturschwankungen oder die uneinheitliche Zusammensetzung des Mondbodens die Weiterentwicklung der Technologie. Darüber hinaus räumen die Forscher ein, dass die Menge an CO2, die die Astronautinnen und Astronauten ausatmen, zu gering sein könnte, um die Ressource zu recyceln. 

International wächst jedenfalls das Interesse an einer langfristigen menschlichen Präsenz auf dem Mond. Denn der Mond könnte als Startpunkt für viele weitere Weltraummissionen genutzt werden. 

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