SAFRICA-CONSERVATION-ANIMAL
© APA/AFP/EMMANUEL CROSET / EMMANUEL CROSET

Science

Radioaktive Nashörner sollen Wilderer auffliegen lassen

Wilderei ist ein großes Problem in Südafrika. Nach einem Rückgang während der Covid-Pandemie werden nun wieder mehr Nashörner getötet, um an ihr Horn zu kommen und es illegal zu verkaufen. Ein Team der University of the Witwatersrand in Johannesburg versucht nun, den Handel mit dem Horn und die Wilderei mit einem Trick zu bekämpfen. In den Hörnern der Nashörner sollen radioaktive Materialien platziert werden, die von Sensoren leicht aufgespürt werden können.

➤ Mehr lesen: Wie moderne Technologien beim Artenschutz helfen können

Sensornetzwerke gegen Terrorismus nutzen

"Wir machen das, weil es das Abfangen der Hörner deutlich einfacher macht, wenn sie über internationale Grenzen geschmuggelt werden, denn es gibt ein globales Netzwerk von Strahlungssensoren, die dafür gemacht wurden, um nuklearen Terrorismus zu verhindern", sagt Forschungsleiter James Larkin gegenüber der Nachrichtenagentur AP. "Wir sind da Trittbrettfahrer."

➤ Mehr lesen: Als Kojote verkleideter Roboter soll Wild von Flughafen verjagen

Zweifel an der Effektivität

In Südafrika leben derzeit rund 16.000 Nashörner, auch Rhinozerosse genannt. Pro Jahr werden derzeit rund 500 Tiere von Wilderern erlegt. "Wir müssen einfach etwas Neues ausprobieren, um die Wilderei zu reduzieren", sagt Larkin. Das Vorhaben wird von Naturschutzverbänden begrüßt, es gibt aber auch Zweifel an der Effektivität.

"Wilderer haben andere Wege gefunden, um Horn aus dem Land zu schaffen, als über internationale Grenzen. Sie wissen, dass dort das Risiko einer Konfiszierung am höchsten ist", sagt Pelham Jones von der Private Rhino Owners Association.

➤ Mehr lesen: Wie österreichische Forscher Wildunfälle vorhersagen wollen

20 Tiere wurden ausgestattet

Um das radioaktive Material zu platzieren, werden Nashörner betäubt und ein kleines Loch wird in ihr Horn gebohrt. Darin wird die radioaktive Substanz untergebracht. Auf die Gesundheit der Tiere soll die Strahlungsquelle keinen Einfluss haben. Für den Versuch wurden 20 Tiere solcherart markiert.

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare