Das X-37B-Raumschiff nach seiner 6. Mission.

Das X-37B-Raumschiff nach seiner 6. Mission.

© Space Force

Weltraum

Mysteriöses Raumschiff der Space Force fliegt mit Falcon Heavy ins All

Die US Space Force wird ihr eigenes Space Shuttle namens X-37B mit einer Falcon-Heavy-Rakete von SpaceX ins All schicken. Der Starttermin ist für den 7. Dezember anberaumt. Das kommt unerwartet, denn bei den 6 vergangenen Missionen ist das Raumschiff mit einer Atlas-V- oder einer Falcon-9-Rakete in den Orbit gebracht worden.

Geheimes Raumschiff

Der Start am 7. Dezember wird das erste Mal darstellen, dass die X-37B von einer Schwerlastträgerrakete ins All gebracht wird. Die Ladung der Falcon Heavy war bislang ein Geheimnis, das US-Militär verkündete aber am Mittwoch den Start der 7. Mission des X-37B-Raumschiffs.

Worum es sich bei der X-37B genau handelt, ist unklar. Details sind spärlich, das Militär kommuniziert nur, dass es "eine breite Palette von Test- und Versuchszielen" verfolgt. Der 7. Testflug beinhaltet laut Space Force "den Betrieb des wiederverwendbaren Raumflugzeugs in neuen Umlaufbahnen, die Erprobung künftiger Technologien für die Wahrnehmung des Weltraums und die Untersuchung der Strahlungsauswirkungen auf von der NASA bereitgestellte Materialien".

Das geheimnisumwobene Raumschiff kann auch automatisiert Kleinsatelliten aussetzen und Experimente durchführen. Das Flugzeug, das ohne Astronaut*innen an Bord unterwegs ist, bezieht seinen Strom über eine Solaranlage und landet am Ende jeder Mission selbstständig auf einer ausgewiesenen Landebahn. 

Kleiner als das Space Shuttle der NASA

Das X-37B-Raumschiff wurde zusammen mit Boeing entwickelt. Es gibt insgesamt 2 Raumschiffe, die beide bereits mehrmals im Einsatz waren. Das Raumschiff ist knapp 9 Meter lang und hat eine Flügelspanne von nur 4,5 Metern. Damit ist es etwa ein Viertel so groß wie der Space Shuttle Orbiter der NASA. Es verfügt über einen Frachtraum im Rumpf und über ein Einweg-Service-Modul, das zusätzlichen Platz für Experimente bietet. Das Raumschiff passt genau in die "Nase" einer Falcon- oder Atlas-Rakete, wodurch das X-37B-Raumschiff wie jede andere Satellitennutzlast transportiert werden kann.  

Ein "eingepacktes" X-37B-Raumschiff.

Ein "eingepacktes" X-37B-Raumschiff.

Die X-37B flog zum ersten Mal im Jahr 2010 in den Orbit. Der jüngste Flug ist etwa ein Jahr her, das Raumschiff landete damals sicher nach fast 30 Monaten im Orbit auf der alten Space-Shuttle-Landebahn der NASA in Florida. Es war der längste Flug der X-37B bis heute. Bei allen Missionen war das Raumschiff in nur einigen 100 Kilometern Höhe unterwegs.

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Bei der kommenden Mission soll das Raumschiff eine größere Reichweite haben als bisher, weshalb es wohl von einer Falcon Heavy ins All gebracht wird. Militärdokumenten zufolge soll die Rakete 6.350 Kilogramm an Ladung in einen geostationären Transferorbit in 35.000 Kilometern Höhe bringen. Die X-37B wiegt alleine 5 Tonnen, erhält aber noch ein Servicemodul unbestimmten Gewichts.

Russland und China sind skeptisch

Die Dokumente sind allerdings bereits 5 Jahre alt und die Space Force wollte zu den Details der Mission keine Auskunft geben. Einige Beobachter, darunter Russland und China, behaupten, dass es sich bei der X-37B um eine Waffenplattform handelt, die es auf Satelliten abgesehen haben könnte. China selbst hat seinerseits bereits 2 Mal ein autonomes Raumschiff gestartet, das der X-35B sehr ähnelt. 

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