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iPhone 16 Pro im Test: Und es gibt doch viel Neues

Als Apple am vergangenen Montag seine neuen iPhones vorgestellt hat, war die Resonanz verhalten. Im Vergleich zu den Vorgängergeräten hat sich scheinbar nicht allzu viel getan. Neben den üblichen Verbesserungen bei Kamera, Chip und Akku blieb der große Wurf aus. 

Optisch ist das iPhone 16 Pro kaum vom 15 Pro zu unterscheiden. Spielt man sich ein wenig mit dem neuen Apple-Handy herum, werden dennoch einige zentrale Neuerungen ersichtlich, die frischen Wind in die User-Experience bringen. 

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Am Ende stellt sich jedoch die obligatorische die Frage, ob es ein iPhone 16 Pro sein muss, oder ob es ein günstigeres Nicht-Pro-iPhone auch tun würde. Für eine Kaufentscheidung ist außerdem ein Preisvergleich mit älteren Modellen hilfreich - die sind nämlich zum Teil recht günstig zu haben.

iPhone 16 Pro

Technische Spezifikationen

Apple iPhone 16 Pro

  • Maße und Gewicht: 149,6 x 71,5 x 8,25 Millimeter, 199 Gramm
  • Display: 6,3 Zoll LTPO OLED, 1 Hz - 120 Hz, 1.206 x 2.622 Pixel, Corning Gorilla Glass, 1.000 Nits typ, 1.600 Nits HBM, 2.000 nits peak, minimum 1 nit, Dolby Vision, HDR10, Always-on-Display
  • Kamera:
    • 48 MP Hauptkamera: f/1.8, 24mm, 1/1.28", 1.22µm, PDAF, OIS
    • 48 MP Weitwinkel: f/2.2, 13mm, 0.7µm, PDAF
    • 12 MP Teleobjektiv: 5x optischer Zoom, f/2.8, 120mm, 1/3.06", 1.12µm, PDAF, OIS
    • 3D-Tiefensensor: ToF, LiDAR
    • Video: 4K@120fps / 1080p@240fps, 3D-Video (Spatial)
    • Selfie-Kamera: 12 MP, f/1.9, 23mm, 1/3.6", PDAF, OIS, 4K@60fps, 1080p@120fps
  • Prozessor: Apple A18 Pro (3 nm)
  • Speicher: 8/128GB, 8/256GB, 8/512GB, 8GB/1TB; NVMe
  • Akku: 3.544 mAh, 25 Watt MagSafe-Charging, 15 Watt Wireless Qi2-Charging
  • Software: iOS 18
  • Sonstiges: NFC, Wi-Fi 802.11 a/b/g/n/ac/6e/7, Bluetooth 5.3, Single-SIM + eSIM, USB-C-Port, Wasserschutz IP68, Satelliten-SOS
  • Farben: Black Titanium, White Titanium, Natural Titanium, Desert Titanium
  • Preis: ab 1.199 Euro

Das Display ist größer geworden

Auffallend ist zunächst die Größe. Die Display-Diagonale der beiden Pro-Geräte ist ein deutliches Stück angewachsen: von 6,1 auf 6,3 Zoll beziehungsweise von 6,7 auf 6,9 Zoll. An den Außenmaßen hat sich dadurch aber nicht allzu viel geändert. Die beiden Pro-Geräte sind lediglich um 3 Millimeter länger geworden. 

Dass der Formfaktor bei spürbar größeren Displays beibehalten werden konnte, liegt in erster Linie an dem dünneren Rahmen, der den Bildschirm einschließt. Dieser ist mittlerweile tatsächlich hauchdünn geworden. Der Blick auf den Screen ist dadurch noch einmal deutlich schöner geworden. 

Das Display selbst ist wieder von besonders hoher Qualität. Es ist extrem brillant, farbenfroh, kontrastreich und mit 2.000 Nits hell genug, um auch im Sonnenlicht noch alles gut erkennen zu können. Praktisch ist, dass die Helligkeit nun auch bis zu 1 Nit reicht, was vor allem in einer dunklen Umgebung angenehm ist.

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iPhone 16 Pro

Die beiden Pro-Geräte kommen wieder mit einem ProMotion-Display. Apple meint damit eine Refresh-Rate von 1 bis 120 Hz. Wie schön flüssig die Bildschirminhalte über den Screen wandern, fällt mir immer dann auf, wenn ich mal wieder ein Gerät mit einem 60-Hz-Display nutze - zum Beispiel das iPhone 16, das unverständlicherweise noch immer keinen ProMotion-Bildschirm erhalten hat. 

... und es hat Zoom gemacht

Der große Profiteur bei der Kamera ist dieses Jahr das iPhone 16 Pro. Es hat nämlich nun auch das Teleobjektiv mit 5-fach optischem Zoom und einer Brennweite von 120mm erhalten, das vergangenes Jahr noch dem 15 Pro Max vorbehalten war. Ich muss gestehen, ich bin ein großer Fan vom Teleobjektiv. 

Ich habe den 5-fachen optischen Zoom beim iPhone 15 Pro Max lieben gelernt, daher finde ich das Upgrade für die Kamera des iPhone 16 Pro eine riesige Bereicherung. Vor allem bei Videos in Kombination mit dem stabilisierenden Action-Mode gelingen mit dem Teleobjektiv einzigartige Aufnahmen aus ganz speziellen Blickwinkeln.

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Neue Weitwinkelkamera

Bei beiden Pro-Geräten wurde in diesem Jahr die Weitwinkelkamera aufgewertet - von 12 MP auf 48 MP. Gleichzeitig bauen sowohl das Weitwinkelobjektiv als auch die Hauptkamera auf einem neuen Image-Sensor auf, wodurch die Bildqualität bei schlechten Lichtverhältnissen besser ausfallen soll. Einen optischen Bildstabilisator hat die neue Weitwinkelkamera aber noch immer nicht.

Bei Nachtfotos können aber weder das Teleobjektiv noch die neue Weitwinkellinse mit der Hauptkamera mithalten. Bei den beiden Objektiven zeigen sich kleinere Schwächen in der Schärfe und bei der Darstellung der Details. Für meinen Geschmack übertreibt es die iPhone-Kamera so manches Mal mit der HDR-Aufhübschung. Die nächtliche Stimmung wird aber dennoch eindrucksvoll wiedergegeben. 

Bei Tageslicht können alle 3 Objektive nahezu restlos überzeugen. Schärfe, Kontraste, Darstellung der Details, Dynamikumfang, der Umgang mit Licht-Schatten-Wechsel und die Farbtreue sind von höchster Qualität. Neben der ohnehin hochwertigen Hauptkamera können die neue Weitwinkellinse sowie das Teleobjektiv bei Tageslicht ihre vollen Stärken ausspielen. 

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Die neue Kamerasteuerung

Auch wenn die Bildqualität durch die Verbesserungen bei den Objektiven und dem Bildsensor gehoben werden konnte, finden die wahren Neuerungen bei der Kamera ganz woanders statt: nämlich in Form der Kamerasteuerungen sowie bei der Bearbeitung der Bilder und der Tonspur im Nachhinein. 

Alle iPhone-16-Modelle haben ein neues Bedienelement erhalten. Auf Deutsch wird es als Kamerasteuerung bezeichnet, auf Englisch wird es Camera Control genannt. Man könnte auch Kamerataste dazu sagen, das trifft es aber nicht ganz. Eine Taste ist nämlich ein binäres System: On und Off. 

Die Kamerasteuerungen bei den neuen iPhones geht aber darüber hinaus. Leichtes Drücken führt eine andere Aktion aus als festes Drücken oder ein leichter Doppelklick. Außerdem können durch Wischbewegungen auf der Steueroberfläche verschiedene Funktionen ausgewählt werden - Zoomrad, Blendenöffnung, fotografischer Stil oder Belichtung.

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iPhone 16 Pro und die neue Kamerasteuerung

Lässt sich auch deaktivieren

Praktisch ist, dass Apple den App-Entwicklern für die neue Kamerasteuerung eine API zur Verfügung stellt. Damit können etwa auch Snapchat, Blackmagic, Instagram oder andere Apps, die auf die Kamera zugreifen, ihre jeweiligen Funktionen an das neue Bedienelement anpassen und davon profitieren.

Übrigens: Wer von der Kamerasteuerung nichts hält, kann sie in den Einstellungen auch gänzlich deaktivieren. Es ist auch möglich, dass mit ihr beispielsweise der QR-Code-Scanner, die Lupe, oder die Instagram-App oder Snapchat gestartet werden. 

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iPhone 16 Pro: Zoomauswahl mit der Kamerasteuerung

Ist die Kamerasteuerung nützlich?

Die neue Kamerasteuerung lässt mich mit gemischten Gefühlen zurück. In der Tat handelt es sich um ein technisch wunderbar umgesetztes und umfangreiches Bedienelement. Dass man sich daran erst einmal gewöhnen muss, ist nicht ungewöhnlich und dauert auch gar nicht lange.

Die Frage, die sich mir eher stellt: Hilft es mir tatsächlich beim Fotografieren? Und da bin ich mir nicht ganz sicher. Ich habe mich nämlich schon sehr daran gewohnt, als Auslöser die Volume-Taste zu verwenden. Ob ich nun stattdessen die neue Kamerataste nutzen werden, bezweifle ich. 

Als ich nämlich mit Camera Control einige Fotos aufnehmen wollte, bin ich beim Abdrücken ungewollt fast immer entweder bei der Zoom- oder bei der Blendeneinstellung gelandet. In diesen Modi landet man nämlich, wenn man leicht auf die Kamerataste tippt, was beim Auslösen halt regelmäßig vorkommt. 

Das Blöde daran ist, dass man dabei oft unabsichtlich den Zoom und die Blende verstellt. Das sorgt gerade zu Beginn ein wenig für Frustration. Aber vielleicht gewöhne ich mich tatsächlich noch daran. Vorteilhaft ist das Bedienelement in erster Linie nur, wenn man im Querformat fotografiert. Hält man das iPhone im Hochformat, ist die Kamerasteuerung nicht optimal zu bedienen. 

iPhone 16 Pro: Kameramodus lässt sich mit der Kamerasteuerung auswählen

Vorsicht bei Handy-Hüllen

Man sollte die neue Taste auf alle Fälle beim Kauf einer neuen Handyhülle berücksichtigen. Auch wenn es hier noch keine Erfahrungen gibt, könnte die sensitive Fläche und die verschiedenen Druckstufen eine Herausforderung für die Hüllenhersteller werden. Die originale Silikonhülle von Apple hat übrigens keine Aussparung für die neue Taste. Der entsprechende Bereich ist nur dünner als die restliche Hülle. 

Praktisch ist die Kamerasteuerung jedenfalls, wenn man tatsächlich an der Blende drehen möchte, um auf ein Objekt zu fokussieren. Ähnlich sieht es beim Zoom aus. Wobei ich mir hier noch unsicher bin, ob die Zoomgeste auf dem Bildschirm nicht die effizientere Möglichkeit ist, die Vergrößerung auszuwählen. 

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iPhone 16 Pro: Die neue Kamerasteuerung

Ein bisschen ein Overload

Ein abschließender Gedanke, der mir bezüglich Camera Control noch hängen geblieben ist: Die Kamerasteuerung ist ein bisschen ein Overload. Man kann den Auslöser nun nämlich mittels Touchscreen, mithilfe des Action-Buttons, mit der Volume-Taste oder eben mit der neuen Kamerataste auslösen. 

Wenn man bedenkt, dass man vor einigen Jahren noch in Richtung tastenloser Smartphones experimentiert wurde, ist der Rahmen der aktuellen iPhones ziemlich vollgepackt mit verschiedenen Bedienelementen. Da muss man sich erst einmal orientieren. 

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iPhone 16 Pro: Action-Button und Volume-Tasten gibt es auch noch

Neues im Editor

Eine weitere Neuerung, von der die fotografischen Ergebnisse profitieren, befindet sich im Editor. Bislang war es möglich, auf einem iPhone einen sogenannten fotografischen Stil festzulegen: Standard, kontrastreich, leuchtend, warm oder kalt. Diese Photographic Styles mussten jedoch vor dem Fotografieren festgelegt werden und konnten im Nachhinein nicht geändert werden.

Mit dem iPhone 16 Pro ändert sich dies nun. Im Editor ist es möglich, den fotografischen Stil auf einem bestehenden Foto nachträglich zu verändern, vorausgesetzt das Bild wurde mit einem 16er-Pro aufgenommen. Zur Auswahl stehen dieselben Photographic Styles wie bisher, es sind auch weitere Stile hinzugekommen.

All das ist zwar eine nette Spielerei, nimmt aber dem ursprünglichen Ansatz ein wenig den Sinn. Jetzt sind die Photographic Styles eigentlich nicht mehr viel mehr als herkömmliche Filter, die man über das Foto legt. Davon gibt es in den verschiedenen Apps und bei anderen Herstellern ebenso mehr als genug.

Neu ist jedoch, dass man den Stil des Fotos auch mit einer neuen Steuerfläche bearbeiten kann. Auf diese Weise lassen sich Bilder ganz hervorragend und extrem einfach bearbeiten, ohne dass irgendwelche Vorkenntnisse notwendig sind oder irgendwelche Fachausdrücke für Verwirrung sorgen. 

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iPhone 16 Pro: Der Farbton des Fotos lässt sich mit einer neuen Steuerfläche einstellen.

4K-Videos in Zeitlupe, aber verwackelt

Eine weitere Neuerung kommt all jenen zugute, die etwas auf hochqualitative Videos halten oder ein iPhone gar für (semi)-professionelle Videoaufnahmen verwenden. Die neuen Pro-Modelle können nun nämlich 4K-Videos mit bis zu 120 fps aufnehmen. Bislang war bei HD-Videos schon bei 60 Bilder pro Sekunde Schluss, 4K konnte man ebenso mit maximal 60 fps aufnehmen. 

Diese neue Funktion ist perfekt für hochauflösende Zeitlupenaufnahmen geeignet. Für meine privaten Zwecke nutze ich lieber HD, da 4K einfach viel zu große Dateien verursacht und keinen wirklichen Mehrwert bringt. Es ist jedoch erstaunlich, wie effizient der A18-Pro-Chip mit den riesigen 4K-Files umgeht - kein Ruckeln, keine Ladezeiten, einfach eine butterweiche Handhabe beim Editieren. 

HD-Videos mit 1080p können ebenso standardmäßig mit 120 Bilder pro Sekunde aufgenommen werden - für den Alltag wesentlich besser geeignet als die Variante mit den übermäßig großen 4K-Videos. Ein 15 Sekunden langer Clip mit 4K@120fps kommt auf zirka 180 MB, bei 1080p@120fps sind es 80 MB.

iPhone 16 Pro: Der Zeitlupen-Editor

Bei der Videoqualität bleibt das iPhone ohnehin eine Klasse für sich. Das Bildrauschen ist auf ein Minimum reduziert und der optische Bildstabilisator sorgt für ruhige Bilder. Der Action-Mode, der die Verwackelungen herausrechnet und ein stabilisiertes Bild produziert, geht übrigens nur bis 60 fps. Die 120 fps sowohl bei 4K als auch bei HD-Videos können nicht auf den Action-Mode zurückgreifen. 

Neuer Audio-Editor

Neu sind auch die Audio-Optionen beim Editieren von Videos. Im Nachhinein können nun verschiedene Modi gewählt werden, die je nach Einstellungen, die Stimme der gefilmten Personen hervorheben. Im Studio-Modus werden beispielsweise die Stimmen von den Umgebungsgeräuschen isoliert, im In-Frame-Modus werden nur die Stimmen jener Personen verstärkt, die gerade im Bild sind. 

Apple beschreibt dieses Feature so, als würde jede Person in ein eigenes Studiomikrofon sprechen. Ganz so gut funktioniert es nicht, dennoch ist es erstaunlich zielführend. Beim raschen Bearbeiten von Videos sind die neuen Audio-Optionen tatsächlich ein hilfreiches und willkommenes Feature, die für eine bessere Tonqualität sorgen und besonders einfach anzuwenden sind.

iPhone 16 Pro: Die neuen Audio-Optionen

Der neue Prozessor

Apple hat bei der Präsentation der iPhone-16-Modelle bereits behauptet, die neuen Geräte seien durch und durch auf die KI-Funktionen von Apple Intelligence abgestimmt. Das soll sich ganz wesentlich bei der Leistungsfähigkeit des neuen A18 Pro Chip zeigen, der mit AI-Features besonders effizient umgehen können soll.

Auf Apple Intelligence muss man ja bekanntlich noch einige Wochen und Monate warten. Ganz bestimmt keine Wartezeiten entstehen aber beim A18 Pro Prozessor. Wie leistungsstark er ist, zeigt sich unter anderem beim Umgang mit den riesigen 4K@120fps-Dateien.

Auch abseits davon stößt der Chip bei keinen herkömmlichen Anwendungen an seine Grenzen. Geekbench weist übrigens beim Benchmark-Ergebnis für Single Core einen Wert von 3.340 aus. Das Vorgängergerät kam hier noch auf maximal 2.908

iPhone 16 Pro

Größerer Akku

Recht wenig Aufmerksamkeit hat Apple dem Akku gewidmet. Weder gibt es offizielle Angaben zu Batteriekapazität noch zur maximalen kabelgebundenen Ladeleistung. Die neuen Pro-Modelle sollen jedenfalls länger mit einer Akkuladung durchkommen als die Vorgängergeräte. 

In Apple-Sprache heißt das: Das iPhone 16 Pro kann 27 Stunden lang ein lokal gespeichertes Video wiedergeben. Beim Vorgänger waren es noch 23 Stunden. Maßgeblich dafür verantwortlich sollen die bessere Energieeffizienz des Chips sowie der größere Akku sein.

Tatsächlich ist die maximale Kapazität der Batterie um 8,25 Prozent angewachsen, wie die Akkuanalyse mithilfe der App "coconutBattery" zeigt. Demnach kommt das iPhone 16 Pro auf 3.544 mAh, beim Vorgängergerät lag die Kapazität bei 3.274 mAh. 

Für ein seriöses Fazit bezüglich der Akkulaufzeit war der Testzeitraum einfach zu kurz. Gefühlt dürfte die Batterie aber tatsächlich etwas länger durchhalten. Mit einem größeren Akku und einem neuen Chip dürfte man schon davon ausgehen.

iPhone 16 Pro

Schnelleres Aufladen

Ähnlich unkonkret gibt sich Apple bei der maximalen Ladeleistung. Während andere Hersteller hier mit Angaben jenseits der 100 Watt um sich werfen, bleibt Apple eine Watt-Angabe für das kabelgebundene Laden schuldig. Nur so viel: 30 Minuten soll es dauern, bis das iPhone 16 Pro mittels USB-C auf rund 50 Prozent aufgeladen wird. 

Etwas konkreter geht es beim kabellosen Laden zu: Mit einem entsprechenden MagSafe-Charger, der mit einem 30-Watt-Netzteil an der Steckdose hängt, kann das iPhone 16 Pro mit maximal 25 Watt aufgeladen werden. In der Praxis konnte ich damit das Handy von 15 Prozent auf 38 Prozent in 15 Minuten aufladen. Nach insgesamt 30 Minuten stand der Akku bei 54 Prozent.

Der originale 25-Watt-MagSafe-Charger kostet 60 Euro.

Teure und günstige kabellose Ladegeräte

Unabhängig von dem originalen 25-Watt-MagSafe-Charger, der auf Amazon übrigens 60 Euro kostet, unterstützt das neue iPhone 16 Pro nun auch den Qi2-Standard. Damit lässt es sich mit maximal 15 Watt aufladen, mit dem Qi-Standard sind es bis zu 7,5 Watt.

Wer etwas mehr Geduld aufbringt und mit den 15 Watt beziehungsweise den 7,5 Watt zufrieden ist, kann sich auch ein paar Euro sparen. Der MagEase-Charger (bis 15 Watt) kostet etwa nur 11 Euro, der Qi-Charger von Anker (7,5 Watt) kommt auf 15 Euro

Ein Qi2-Ladegerät von Anker (bis 15 Watt) kostet 30 Euro. Für 47 Euro gibt es von Anker übrigens bereits eine Qi2-Ladestation, bei der auch die AirPods geladen werden können. Von Ugreen kostet dasselbe 35 Euro. Ein anderer Anbieter verkauft einen 3-in-1-Ladestand für iPhone, AirPods und Apple Watch zum Preis von 29 Euro.

Diese 3-in-1-Ladestation kostet 29 Euro.

Das Fazit

Das iPhone 16 Pro macht seinem Namen wieder alle Ehre. Es ist und bleibt ein professionelles Smartphone, das hinsichtlich fortschrittlicher und hochwertiger Kameratechnologie sowie den damit verbundenen Bearbeitungsmöglichkeiten keine Wünsche offenlässt.

Die notwendige Power dafür liefert der extrem leistungsfähige A18 Pro Chip, betrachtet wird das alles auf einem Display der Spitzenklasse. Und bei der Verarbeitung sowie den verwendeten Materialien liefert Apple wie gewohnt ab.

Aber liefern die Neuerungen des iPhone 16 Pro gegenüber den 15er-Pro-iPhones auch genügend Gründe für ein Upgrade? Ich würde behaupten: Nein. Wer auf die Apple-Intelligence-Funktionen spitzt, wird sie auch mit einem iPhone 15 Pro (Max) verwenden können - sofern sie irgendwann auch in der EU verfügbar sind.

Display, Design, Formfaktor und Kamera wurden dieses Jahr nur rudimentär verbessert, sodass man sein iPhone 15 Pro (Max) ohne viel zu verpassen weiterhin verwenden kann. Wer ein 13er- oder 12er-iPhone oder ein noch älteres Gerät verwendet, kann sich ein Upgrade schon eher überlegen. 

Sinn ergibt ein Wechsel vor allem dann, wenn man den 5-fachen optischen Zoom auf dem iPhone 16 Pro nutzen möchte oder hochauflösende Zeitlupenaufnahmen in 4K-Qualität verwenden will. Für derartige (semi)-professionelle Kamerafunktionen sind die neuen Pro-Geräte eben bestens geeignet.

All das hat natürlich auch seinen Preis. Apple verlangt für das iPhone 16 Pro (128GB) 1.199 Euro. Das iPhone 16 Pro Max, dessen Vorteil nur ein größeres Display ist, kommt auf mindestens 1.449 Euro (256GB).

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iPhone 16

Nur geringer Unterschied zwischen Pro und Standard-iPhone

Wer sich eine Neuanschaffung überlegt, sollte auch bedenken, dass bei der aktuellen iPhone-Generation der Abstand zwischen den Pro-Geräten und den Standardmodellen nicht allzu groß ausfällt. Viele werden mit den "normalen" iPhones auskommen, ohne einen großen Verzicht eingehen zu müssen.

Die größten Kompromisse sind das fehlende Teleobjektiv und das Display, das eine Refresh-Rate von lediglich 60 Hz aufweist. Davon abgesehen fällt im Vergleich zum Pro auch die Weitwinkelkamera etwas zurück und auch die Prozessorleistung ist niedriger - das dürfte allerdings den allerwenigsten auffallen. 

Sowohl Pro als auch Standardgeräte haben den Action-Button, die neue Kamerasteuerung, eine hohe Display-Helligkeit von bis zu 2.000 Nits und alle neue iPhone-16-Modelle werden die KI-Funktionen von Apple Intelligence erhalten. 

All diese Überlegungen sollte man vor dem Hintergrund eines 250-Euro-Preissprungs von Nicht-Pro auf Pro anstellen. Und wenn man noch ein wenig genügsamer ist, sollte man sich eventuell ohnehin um ein iPhone aus den vergangenen Jahren umsehen. 

Die älteren iPhones

Ich würde behaupten: Wer ein iPhone 12, möglicherweise sogar ein iPhone 13 verwendet, kann ohne Probleme nach einem neuen Apple-Handy suchen. Vor dem Kauf sollte man sich aber die Spezifikationen genau ansehen, nicht dass es zu Enttäuschungen kommt. 

Seit dem iPhone 12 aus dem Jahr 2020 wurden nämlich unter anderem zentrale Features wie das Dynamic Island, der ProMotion-Bildschirm mit 120 Hz, das optische Teleobjektiv, der Action-Button und der USB-C-Anschluss eingeführt. Auf die KI-Funktionen von Apple Intelligence wird man bei den älteren Geräten ebenso verzichten müssen. 

Zum Abschluss noch die Liste mit den aktuellen iPhone-Marktpreisen:

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Florian Christof

FlorianChristof

Großteils bin ich mit Produkttests beschäftigt - Smartphones, Elektroautos, Kopfhörer und alles was mit Strom betrieben wird.

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