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Roborock Qrevo S im Test: Wischen, bis es stinkt

Vor 6 Jahren habe ich bereits einen Staubsaugroboter von Roborock getestet. Um an das Teil zu kommen, musste ich es direkt aus Asien importieren. Das war aufgrund der Spracheinstellungen bei der Inbetriebnahme ziemlich herausfordernd. 

Damals lief der Roborock-Sauger noch unter dem Label von Xiaomi. Mittlerweile haben Roborock und Xiaomi zumindest vordergründig nichts mehr miteinander zu tun. Und auch abseits der Markenstrategie hat sich seit 2018 einiges verändert

Nun habe ich mir den Roborock Qrevo S näher angesehen, der mit seiner Wischfunktion und seiner umfangreichen Docking-Station zu einem passablen Preis überzeugen möchte.

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Eine kleine Revolution im Wohnzimmer

Gleich nach dem Setup fand in meinen 4 Wänden eine regelrechte Reinigungsrevolution statt. Vorher war ich der Meinung, mein 6 Jahre alter Saugroboter tut's noch. Als der neue Roborock aber erstmals seine Runden drehte, wurde mir schnell klar, dass das ältere Gerät viel liegen gelassen hat. 

Das liegt einerseits an der wesentlich höheren Saugleistung. Der Roborock Qrevo S kommt auf maximal 7.000 Pa. Der alte Sauger schafft gerade mal 2.000 Pa, was vor 6 Jahren noch beachtlich war. 

An der Basisfunktion hat sich nichts geändert: Eine Seitenbürste bringt den Schmutz zur Hauptbürste, die mit ihren Vollgummilamellen und der Saugkraft den Dreck in den Auffangbehälter befördert. 

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Der wischende Roboter

Der Roborock Qrevo S zeichnet sich aber vor allem durch seine Wischfunktion aus, die auch schon mein alter Saugroboter hatte. Allerdings zieht der alte nur ein feuchtes Tuch hinter sich her. Der neue Roborock hat stattdessen 2 rotierende Mopps, die mithilfe eines Wassertanks feucht gehalten werden. 

Das Wischen hat der Roboter überraschend gut drauf. Bei besonders hartnäckigen Flecken oder eingetrockneten Flüssigkeiten wird man um ein manuelles Wischen zwar nicht herumkommen. Wie effizient der Roborock wischt, zeigt sich aber nicht nur am saubereren Fußboden, sondern auch am dunklen Schmutzwasser in der Docking-Station. Dort werden die beiden Mopps nämlich gewaschen und das dreckige Wasser in einem eigenen Tank gesammelt. 

Gespeist wird die Wischfunktion von einem weiteren Tank in der Docking-Station, in dem sich frisches Wasser befindet. Außerdem gibt es in der Station einen Staubbeutel, in den der Schmutz aus dem Auffangbehälter des Saugroboters geblasen wird.

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Roborock Qrevo S

Wischen bis es stinkt

Alles in allem ist der Roborock Qrevo S mit seiner umfangreichen Docking-Station und dem automatischen Mopp-Auswaschen sowie dem eigenständigen Behälterleeren ziemlich bequem zu handhaben. Ganz untätig kann man aber dennoch nicht bleiben.

Denn weder das Schmutzwasser noch der eingesaugte Dreck lösen sich in Luft auf. Vor allem das schmutzige Wasser sollte man nach jedem Mal Wischen entleeren, da es ansonsten schnell unangenehm zu riechen beginnt - vor allem in den heißen Sommermonaten. 

Der Sache mit den Staubbeuteln in der Docking-Station kann ich nichts abgewinnen. Endlich hat man durch beutellose Geräte das lästige Nachkaufen der Beutel überwunden, dann setzen die Hersteller erst wieder auf solche Verbrauchsgegenstände. 

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Roborock Qrevo S

Staubbeutel zum Nachkaufen

Zumindest halten sich die laufenden Kosten in Grenzen. Ein Staubbeutel hat genug Fassungsvermögen, um damit mehrere Monate durchzukommen. 12 Stück der Staubbeutel gibt es auf Amazon für 20 Euro. Bei mir würden sich damit 3 bis 5 Jahre ausgehen. 

Es ist aber auch möglich, auf die Staubbeutel zu verzichten und den Schmutz händisch aus dem Auffangbehälter des Staubsaugers zu entleeren. Die Absaugfunktion lässt sich nämlich in der App einstellen und sogar gänzlich deaktivieren

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Roborock Qrevo S

Staubsauger per Sprachbefehl

Die Roborock-App ist überhaupt eine ganz feine Sache. Sie bietet zahlreiche Einstellungsmöglichkeiten, sodass sich der Staubsauger bis ins letzte Detail einfach verwalten lässt. Er kann auch mit Siri, Alexa, Google Home und dem Google Assistant verknüpft werden. 

Der Roborock erstellt selbständig einen Plan der Räumlichkeiten und zeichnet dabei auch Möbelstücke und Hindernisse ein. Mehrere dieser Raumpläne können abgespeichert und manuell bearbeitet werden - beispielsweise, in dem man Möbel einzeichnet oder die Beschaffenheit des Bodens definiert. 

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Praktische Raumpläne

Beim Erstellen der Pläne werden die einzelnen Räume berücksichtigt, die sich in der Folge benennen lassen. Auf diese Weise ist es möglich, den Saugroboter nur in einem bestimmten Raum zu schicken - auch per Sprachbefehl, etwa mit "Roborock, reinige das Badezimmer". 

Startet man einen Reinigungsprozess, lässt sich unter anderem festlegen, mit welcher Saugleistung und wie hoch der Wasserverbrauch beim Wischen sein soll. Es kann auch nur gesaugt oder nur gewischt werden. 

Lautlos geht das alles nicht vonstatten. Je nach Höhe der Saugleistung ist der Roboter mal leiser, mal deutlich zu hören. Auch wenn man ihn nur Wischen lässt, ist ein Fahrgeräusch zu vernehmen. Die Rotationsbewegung der Mopps ist ebenfalls nicht gänzlich lautlos. 

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Wie sauber saugt und wischt der Roboter?

An der Saugleistung gibt es nichts auszusetzen, hier kann der Roborock Qrevo S vollends überzeugen. Wie alle Staubsaugroboter hat auch der Roborock seine Probleme, wenn es um das Reinigen von Ecken geht - da kommt er einfach nicht ganz ran.

Weitgehend überzeugend ist der Qrevo S auch beim Wischen. Durch die rotierenden Mopps und dem Wassertank schafft er tatsächlich eine gründliche Reinigung des Bodens. Dass er sich zwischendurch immer wieder frisches Wasser holt und die Mopps selbstständig auswäscht, macht die ganze Angelegenheit richtig bequem.

Praktisch ist zudem, dass es der Roborock schafft, über niedrige Türschwellen oder kleinere Hindernisse drüber zu fahren. Allzu große Stolperfallen schafft er natürlich nicht.

Er ist außerdem mit einem Lidar und weiteren Sensoren ausgestattet, sodass eine effiziente Navigation ermöglicht wird. Auf Teppichböden hebt er die Mopps an, sodass der Teppich nicht nass wird.

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Roborock Qrevo S

Fazit

Wer sich - so wie ich - vor 6 Jahren einen Staubsaugroboter angeschafft hat, kann sich schön langsam überlegen, das Teil zu aktualisieren. In all diesen Jahren wurden die smarten Helfer rasant weiterentwickelt, sodass sie nun eine deutlich gründlichere Bodenreinigung gewährleisten können. 

Der Roborock Qrevo S ist ganz bestimmt keine schlechte Wahl. Er leistet eine super Arbeit - sowohl beim Wischen als auch beim Saugen. Die Docking-Station mit ihrer Absaugfunktion und den Wassertanks ist im Alltag praktisch, muss aber trotzdem per Hand geleert und gereinigt werden. 

Lobenswert beim Qrevo S ist die Navigation und die einfache Handhabung. Die App sowie die zahlreichen Einstellungsmöglichkeiten machen aus der Verwaltung ein Kinderspiel. 

Zu haben ist der Roborock Qrevo S bereits ab 654 Euro - hier auf Amazon. Damit ist er zwar nicht der allergünstigste Saug-/Wischroboter aber immer noch im absolut preiswerten Bereich angesiedelt. Er ist auf alle Fälle ein Roboter, der seine Arbeit zufriedenstellend erledigt.

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Florian Christof

FlorianChristof

Großteils bin ich mit Produkttests beschäftigt - Smartphones, Elektroautos, Kopfhörer und alles was mit Strom betrieben wird.

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