Eine Frau liegt im Bett und hält ein Smartphone in der Hand.

Frau mit Smartphone in der Hand (Symbolbild)

© Getty Images/bymuratdeniz/iStockphoto

Apps

Google Journal: Die Tagebuch-App, bei der die KI mitliest

Mit seiner neuesten Smartphone-Generation Pixel 10 hat Google auch eine neue App an den Start gebracht. Mit Journal, im Deutschen einfach Tagebuch genannt, veröffentlicht das Unternehmen erstmals eine Tagebuch-App.

Trotz eigentlicher Begrenzung auf die Pixel-Reihe, lässt sich die App auf anderen Android-Geräten nutzen. Wir haben uns die App angesehen und zeigen euch, wie ihr sie auf Nicht-Pixel-Geräten installiert.

Ziele setzen

Der erste Start in die Journal-App führt uns durch ein kleines Onboarding. Hier können wir uns zuallererst Ziele setzen. Gemeint ist damit eine Richtung, die unsere Einträge haben sollen. Achtsamkeit, Gesundheit und Fitness, persönliche Entwicklung oder Lebensgeschichte gibt es zur Auswahl.

Als Nächstes möchte die App Zugriff auf Inhalte wie Fotos, um „personalisierte Inspirationen“ zur Verfügung zu stellen. Danach können wir auswählen, ob unsere Inhalte in der Cloud gesichert und die App zusätzlich abgesperrt werden soll. Dann landen wir im Composer für unseren ersten Eintrag.

Simpel aufgebaut

Bei der optischen Gestaltung hat sich Google hier auf den ersten Blick keinen Haxen ausgerissen. Das kann bei einer Tagebuch-App, bei der unsere Inhalte im Fokus stehen, nicht zwangsläufig schlecht sein. Der Composer besteht einfach aus einer Titelzeile sowie einem Haupttextfeld, welches wir mit unseren Gedanken vollstopfen. Hier lässt sich ohne Grenzen tippen.

Auf Wunsch können wir die Schriftart über einen Button am oberen Bildschirmrand anpassen, auch die Farbe lässt sich ändern. Mit einem weiteren Button am oberen Bildschirmrand können wir unsere Einträge mit Medien aufwerten. Fotos und Videos aus der Galerie sowie der Standort bzw. ein Kartenausschnitt lassen sich hinzufügen.

Nutzen wir die App als Live-Tagebuch, können wir direkt Fotos und Videos aufnehmen und verwerten. Apropos live: Einträge können manuell datiert werden, theoretisch ist sogar eine Datumswahl in der Zukunft möglich, falls wir alte Einträge nachholen oder zukünftige Tagebucheinträge vorbereiten möchten. 

Die Power steckt im Verborgenen

Auch der Einsatz von Künstlicher Intelligenz bleibt natürlich nicht auf der Strecke. Auf Pixel-Geräten wird die On-Device-Verarbeitung genutzt, sowie der systeminterne Zugriff auf Daten, wie Fotos und Health Connect, und dem Geschriebenen in der Journal-App selbst. Wenn wir etwa über uns bevorstehende Aufgaben schreiben und dabei Stress andeuten, fragt uns die App später, wie es gelaufen ist, um unsere Gedanken festzuhalten.

Nach einem Ausflug werden wir gefragt, etwas über unsere Erlebnisse zu schreiben. Finden sich Freunde auf unseren Fotos, werden diese in der Abfrage erwähnt. Dank dieser Abfragen werden auch Schreibmuffel bei der Stange gehalten.

Zusätzich zu den regelmäßigen Benachrichtigungen findet sich beim Öffnen der App immer auch ein passender Vorschlag, der zum Schreiben anregt. Spannend ist, dass die Tagebuch-App unser Geschriebenes ständig interpretiert und dem Eintrag positive oder negative Smileys im Kalender hinzugefügt, je nachdem, wie unser Tag gelaufen ist. 

Unsere Einträge landen gesammelt in einer Liste, immer mit Datum und Titel bzw. Anreißer. Hier wird eine der Schwächen der Journal-App sichtbar. Ein Trennen in verschiedene Bereiche, Privat und Beruf, Hobby, Training oder Ähnliches ist nicht sauber möglich. Hier müssen wir uns mit Tags behelfen, die zumindest ein Wiederfinden erleichtern.

Neben dem Reiter Einträge, der all unsere Ergüsse beinhaltet, gibt es noch Statistiken. Hier zeigt uns die App unter anderem, wann wir am aktivsten sind und wie viele Worte unser längster Eintrag umfasst. Außerdem findet sich hier der Kalender mit den Emojis, der einen guten Überblick zur Stimmung in den vergangenen Tagen und Wochen ermöglicht. 

Über Umwege auf andere Geräte

Während Journal grundsätzlich für die Pixel-Reihe gemacht wurde, lässt sich die App über Umwege auch auf Geräten von Samsung und Co. installieren. Dazu braucht es neben einem Smartphone mit aktueller Android-Version einen APK-Installer.

Über eine vertrauenswürdige Webseite wie APKMirror können wir die App beispielsweise direkt herunterladen, um diese dann mit dem APKMirror Installer auf unserem Gerät zu installieren. Nach erfolgter Installation ist die App direkt einsatzbereit. Verzichten müssen wir aber auf die meisten KI-Features. 

➤ Mehr lesen: Die besten Alternativen zu Apples neuer Journal-App

Fazit

Google macht mit seiner neuen Journal-App einen ersten Schritt in die richtige Richtung. Zwar ist das Tagebuch stellenweise noch etwas spartanisch, die Features machen die App aber interessant.

Dazu gehört der lokale Einsatz von KI direkt am Gerät, anstatt über Online-Server. Schließlich bekommt die Künstliche Intelligenz in der Tagebuch-App vermutlich auch heikle Themen zu sehen. Ob das genug ist, um Platzhirsche wie Day One abzulösen, ist aber fraglich.

Google Journal ist kostenfrei für Android erhältlich.

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Amir Farouk

Early-Adopter. Liebt Apps und das Internet of Things. Schreibt aber auch gerne über andere Themen.

mehr lesen
Amir Farouk

Kommentare