Digital Wellbeing: 5 Apps für gesündere Smartphone-Nutzung
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Das Smartphone hat für die Menschheit einige Veränderungen gebracht. Während unser alltäglicher Begleiter in Sachen Information und Kommunikation einige Vorteile geliefert hat, ist das Smartphone für viele auch zum Fluch geworden.
Ständige Erreichbarkeit, Ablenkung und sogar Suchtverhalten sind zu einer Belastung geworden, die ernsthafte Konsequenzen haben kann. Um dieses Problem anzugehen, gibt es Digital Wellbeing Apps.
Wir stellen euch diese Digial-Wellbeing-Apps vor:
- Attentive: iOS
- ActionDash: Android
- Digital Detox: Android
- Bildschirmzeit: iOS
- Google Digital Wellbeing: Android
Attentive (iOS)
Die App Attentive gehört zu den neueren Angeboten auf dem App-Markt. Im Fokus stehen unsere digitalen Verhaltensweisen, die möglicherweise zu starken Einfluss auf unseren Alltag haben oder sogar einer Sucht ähneln. Beim ersten Start der App bekommen wir dazu eine kleine Einführung. Attentive spricht von gesundem Umgang mit Apps und dem Einschränken von süchtig machenden Apps. Attentive geht ein potenzielles Problem mit 2 unterschiedlichen Methoden an.
In einem ersten Schritt wird uns erklärt, was es mit Apps und Webseiten auf sich hat, die uns ständig und zu jederzeit in den Bann ziehen. Unter anderem wird gezeigt, was Dark Patterns sind und warum wir uns so schlecht von Apps wie TikTok, Twitter und Co trennen können. Für diese mentale Umstellung hält Attentive einen ganz eigenen Reiter namens Übungen für uns bereit. Unterteilt in verschiedene Kategorien, bekommen wir einfache Tipps an die Hand, wie etwa das gezielte Deaktivieren von Benachrichtigungen, das Bewerten der eigenen Bildschirmzeit und das Setzen von Zielen.
Auch dazu zählen das Entfernen des Smartphones während des Schlafens oder eine eigene „Handy-Garage“, die als fester Standort für das Smartphone dient. Neben der informativen Komponente unterstützt uns Attentive aber auch noch bei der effektiven Abriegelung unseres Smartphones. Der integrierte Blocker arbeitet mit dem Bildschirmzeit-Feature von iOS zusammen, um Anwendungen nicht nur zu blockieren, sondern auch mit Statistiken ein besseres Verständnis für unsere Verhaltensweisen und mögliche Veränderungen zu bekommen. Gesammelt werden diese Daten dann im Reiter Aktivität, der uns als kleines Belohnungsheft dienen soll. Das Coaching von Attentive hat aber auch seinen Preis. 17,99 Euro schlagen pro Jahr für die Dienste der App zu Buche.
Attentive ist kostenlos für iOS erhältlich.
ActionDash (Android)
Auch die App ActionDash möchte uns beim Einfangen unserer digitalen Gewohnheiten unterstützen. Die Anwendung setzt vorrangig auf die Visualisierung der Daten, die bei uns über den Tag verteilt anfallen. Damit soll dann ein besseres Verständnis für unsere Verhaltensweisen geschaffen und mögliche Ansätze zur Veränderung gefunden werden. Beim Start der App zeigt uns ActionDash eine kleine Einführung und fragt die benötigten Berechtigungen ab, dann kann es mit der eigenen Besserung losgehen.
Sofern die Daten auf dem genutzten Endgerät vorhanden sind, kann ActionDash vom Start weg bereits die App-Nutzung der gesamten letzten Woche aufschlüsseln und so gleich einen ersten Einblick in unser Verhalten schaffen. Im Dashboard sehen wir dazu eine Tortengrafik, die unsere genutzten Apps nach Nutzungszeit aufschlüsselt. Neben der Nutzungszeit werden aber noch 2 weitere Statistiken visualisiert, die so manchen Nutzer*innen wohl die Augen öffnen wird. ActionDash zeigt uns im Dashboard nämlich auch die Entsperrungen und Benachrichtigungen pro Tag bzw. Woche.
Während die Zahl der Entsperrungen bei vielen sicher verrückt aussehen wird, sind es vor allem die Benachrichtigungen, die Teil des Problems sind. Umso mehr Benachrichtigungen wir bekommen, umso eher blicken wir wieder auf das Smartphone bzw. entsperren es auch. Um unsere Verhaltensweisen genauer kennenzulernen, gibt uns ActionDash aber nicht nur einen groben Überblick, sondern schlüsselt Daten bis ins kleinste Detail auf.
So können wir beispielsweise einsehen, wie oft wir verschiedenste Apps pro Stunde öffnen, an welchen Tagen und wie lange wir sie nutzen und sogar, wie lange eine jede App-Session dauert. Hier sind etwa überbordende Sessions unter einer Minute ein Indikator für zu viele Benachrichtigungen bei zu wenig wichtigem Inhalt. Leider nicht unterstützt wird die direkte Limitierung von Apps, da Google hier nur dem eigenen Wellbeing-Feature Zugriff gewährt.
ActionDash ist kostenlos für Android erhältlich.
Digital Detox (Android)
Auch Digital Detox möchte uns beim Reduzieren der Smartphone-Nutzung unterstützen oder eventuelle Suchtverhalten angehen. Im Vergleich zur Konkurrenz nutzt die App aber deutlich härtere Methoden, um eine Verhaltensänderung durchzusetzen. Beim ersten Start macht Digital Detox noch einen relativ harmlosen Eindruck. Nach einem kurzen Intro gelangen wir zum Dashboard, das als neue Steuerzentrale für unsere Smartphone-Nutzung agiert.
In fetten Buchstaben untermalt von einer Blumenwiese, sehen wir „Begin your detox“. Und die App macht keine halben Sachen. Wir können nach Schwierigkeiten auswählen oder unsere eigene Zeit festlegen, die uns vom Smartphone fernhalten soll. Dann warnt uns Digital Detox das erste Mal vor den Konsequenzen. Statt mit positiver Bestärkung und viel Zuspruch zu arbeiten, geht die App in die Vollen. Per Warnung werden darauf hingewiesen, dass wir unser Smartphone für die festgelegte Zeit nicht mehr nutzen können.
Digital Detox arbeitet wie ein digitaler Wachhund, der uns den Eingang versperrt. Selbst wenn wir tricksen wollen, können wir es nicht. Möchten wir die Zeitsperre umgehen, muss dafür bezahlt werden. Der unterste Beitrag dafür sind 99 Cent, theoretisch kann dieser aber auch noch höher angesetzt werden. Lediglich für Notfälle erlaubt die App 2 kurze Sessions. Selbst hier ist Digital Detox aber genau. Tracking steht weniger im Vordergrund. Stattdessen werden Punkte vergeben, die unser Durchhaltevermögen belohnen sollen und unter anderem für Challenges mit Freund*innen und Familie genutzt werden können.
Digital Detox ist kostenlos für Android erhältlich.
Bildschirmzeit (iOS)
Seit iOS 12 bietet Apple von Haus aus das Feature Bildschirmzeit an. Bildschirmzeit soll unser Nutzungsverhalten besser sichtbar machen und gleichzeitig notwendig Einschränkungen ermöglichen. Das Feature ist als Teil des Betriebssystems direkt in den Systemeinstellungen zu finden. Im Abschnitt Bildschirmzeit finden wir dann alle Infos und Einstellungen dafür. Sofern wir Bildschirmzeit bereits aktiviert haben, bereitet uns iOS dann unseren Smartphone-Alltag in einem übersichtlichen Dashboard auf.
Hier sehen wir unter anderem die tägliche Nutzungszeit, wie wir uns im Vergleich zur Vorwoche schlagen und an welchen Tagen unsere Nutzung wie hoch war. Möchten wir noch mehr Details, können wir über „Alle Aktivitäten anzeigen“ einsehen, welche Kategorien die meiste Zeit verschlingen und welche Apps in unserem Nutzungsverhalten dominieren. Neben der Nutzungszeit sehen wir auch die einzelnen Aktivierungen (also Öffnungen) der Apps und wie oft wir Benachrichtigungen von den verschiedenen Apps erhalten haben.
Insgesamt können wir über 4 Wochen zurückblicken und durch Tippen auf die Apps direkt Veränderungen anstoßen. So können wir beispielsweise Benachrichtigungen anpassen oder komplett ausschalten. Außerdem lassen sich direkt Limits für entsprechende Apps setzen. Hier können wir von einer bis 24 Stunden Limits setzen, die beim Erreichen hart durchgesetzt werden. Neben Apps können wir auch ganze Kategorien oder sogar Webseiten limitieren.
Möchten wir eine Vollbremsung einlegen, lassen sich über das Feature „Auszeit“ nur vorher zugelassene Apps und Anrufe erlauben. Diese Auszeit lässt sich bis zum nächsten Morgen aktivieren oder per Zeitplan einrichten. Ebenfalls einrichten lassen sich Kommunikationslimits, die anhand von Kontakten aktiv werden. Mittlerweile auch in iOS integriert sind außerdem Fokus-Modi, die uns das Einschränken von Apps und Benachrichtigungen für individuelle Situationen ermöglichen.
Google Digital Wellbeing (Android)
In den letzten Jahren hat sich auch Google selbst immer mehr mit dem Thema Digital Wellbeing befasst. Unter anderem folgte daraus auch die tiefgreifende Integration von Funktionen in Android, die uns bei der bewussteren Nutzung des Smartphones unterstützen soll. Die genaue Verfügbarkeit der gesamten Funktionspalette ist vom Gerätehersteller abhängig, neuere Geräte mit mindestens Android 9 sollten die Features aber bereits von Haus aus an Bord haben. Digital Wellbeing von Google ist dabei aber keine App, sondern ein fixer Bestandteil des Betriebssystems, der nicht herausgetrennt werden kann.
Um das Feature zu aktivieren, müssen wir zuerst ein Profil dafür anlegen. Digital Wellbeing findet sich direkt in den Systemeinstellungen. Dort können wir alle anfallenden Daten einsehen und die Einschränkungen nach unserm Geschmack anpassen. Im Dashboard sehen wir unsere Nutzungszeit pro App, sowie die Entsperrungen und Benachrichtigungen. Möchten wir eine unserer Problem-Apps angehen, können wir diese durch Tippen auf das Sanduhr-Symbol einschränken. Hier können wir dann ein tägliches Limit von beispielsweise 30 Minuten festlegen.
Überschreiten wir das Limit, lässt sich die App bis zum nächsten Tag nicht mehr nutzen. Die App schließt sich bei Überschreitung sofort, außerdem wird der App-Icon gedimmt, um die Nicht-Verfügbarkeit zu visualisieren. Ebenfalls Teil von Googles Digital Wellbeing sind der Fokus-Modus und der Schlafenszeit-Modus. Ersterer erlaubt uns das Einschränken von Apps anhand von verschiedenen Situationen. Möchten wir uns etwa auf die Arbeit konzentrieren, können wir bestimmte Apps für diesen Fokus ausblenden lassen, um nicht gestört zu werden.
Der Schlafenszeit-Modus soll neben einer veränderten Farbtemperatur des Displays auch potenzielle Blicke auf das Display verhindern, in dem beispielsweise Bitte-nicht-stören aktiviert wird oder ein eventuell vorhandenes Always-On-Display abgeschaltet wird.
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