Die 5 besten Sport-Streaming-Apps für iOS und Android
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Über die letzten Jahre hat sich im Bereich der Sportübertragungen einiges getan. Während lineare TV-Sender bzw. das Pay-TV alles fest im Griff haben, ist durch das Aufkommen der Streamingdienste viel Bewegung in den Sportrechtemarkt gekommen.
Obwohl Konkurrenz grundsätzlich zu begrüßen ist und die neuen Angebote dank Smartphone und PC eine niedrige Einstiegsschwelle haben, wird etwa beim Fußball die Zersplitterung des Angebots von vielen Zuschauer*innen mit Argwohn verfolgt. Tatsächlich ist es so, dass mittlerweile selbst für das Verfolgen einer Mannschaft meist mehrere Abonnements nötig sind. Welche Dienste hier zur Auswahl stehen, sehen wir uns in der folgenden Übersicht an.
Ich stelle euch die besten Sport-Streaming-Apps vor:
- DAZN: iOS und Android
- Sky X und Sky Go: iOS und Android
- Dyn: iOS und Android
- Apple TV: iOS und Android
- F1 TV: iOS und Android
DAZN
Das wohl umfangreichste Sportportfolio am österreichischen Markt hat wahrscheinlich DAZN zu bieten. Das britische Unternehmen ist bereits seit 2016 hierzulande vertreten und hat über die Jahre sein Angebot stetig ausgebaut. DAZN nutzt zur Verbreitung seines Programmes fast ausschließlich Streaming, lediglich einzelne Zusatzsender sind über Kabel bzw. SAT-Pay-TV erhältlich. In Sachen Angebot bekommen wir bei DAZN eine richtig große Auswahl. Beim Fußball sind etwa deutsche Bundesliga, La Liga, Serie A und die Champions League vertreten.
Zudem gibt es NBA, Eishockey, Darts, Golf oder auch UFC zu sehen. Die NFL ist sowohl im Hauptabonnement mit einzelnen Spielen und der RedZone verfügbar. Seit diesem Jahr lässt sich außerdem der NFL Gamepass nur noch exklusiv bei DAZN erwerben, welcher aber unabhängig von einem Hauptabonnement gebucht werden muss. Beim Thema Bildqualität liefert der Streamingdienst sehr unterschiedliche Resultate. Während Highlights wie etwa die Champions League in 1080p übertragen werden, sind andere Inhalte öfters auch nur in 720p verfügbar.
Streams in UHD finden wir hier dagegen gar nicht. Abhängig ist die Qualität aber auch vom eingesetzten Gerät, wo etwa Fernseher und Konsole bevorzugt werden, das Smartphone aber nicht über einfaches HD hinauskommt. Ein heiß diskutiertes Thema ist auch die adaptive Anpassung, die manchmal das Bild ins Unansehnliche reißt, gleichzeitig eine Fixierung der Bildqualität aber nicht möglich ist. Von der XBOX über Chromecast bis zum Tizen-Fernseher sind die DAZN-Inhalte überall abrufbar. Etwas nervig ist die Gerätebeschränkung, bei der immer nur 6 Geräte angemeldet sein können.
Die ältesten Anmeldungen werden hier stetig beim Wechsel zwischen Geräten ausgeloggt. Ein großes Thema bei DAZN ist der Preis. Während man früher mit 9,99 Euro für alles gelockt hat, gibt es mittlerweile in Deutschland verschiedene Pakete. In Österreich bleibt uns keine Wahl: 240 Euro pro Jahr (19,99 Euro pro Monat) oder 29,99 Euro für ein monatlich kündbares Abonnement werden für das Gesamtpaket fällig.
Sky X und Sky Go
Auch das Urgestein unter den Pay-TV-Anbietern ist im 21. Jahrhundert mit einer Streamingplattform vertreten, wenn auch über viele Apps und Namen verstreut. Während das Angebot in Deutschland mittlerweile WOW genannt wird, ist man hierzulande weiterhin bei Sky X geblieben. Sky X bieten Kund*innen ein verhältnismäßig großes Angebot. Auf der Plattform können wir unter anderem die österreichische und deutsche Bundesliga, Champions League, Premier League und auch die Formel 1 sehen.
Darüber hinaus bietet Sky in Österreich die NHL, ATP-Tour, Wimbledon und die Indycar Series. Wer abseits von Sport auch noch andere Inhalte sehen möchte, kann bei Sky X außerdem ein Film- und Serien-Paket buchen, das neben Inhalten von HBO und Konsorten auch Live-TV liefert. Während das Angebot von Sky sich durchaus sehen lassen kann, sind die Apps nicht ganz auf der Höhe der Zeit. Zwar hat es über die Jahre eine größere Überarbeitung gegeben, träge und fehleranfällig sind sie aber weiterhin.
Wer etwa schnell in eine laufende Partie springen will, muss zuerst das langsame Laden des Interfaces abwarten, um dann noch durch ein bis 2 Preroll-Werbungen gejagt zu werden. Wird zwischen verschiedenen Sendern hin- und hergewechselt, kommt es schon mal vor, dass wir immer und immer wieder durch dieselbe Werbetortur müssen. Gestreamt wird mit einer maximalen Auflösung von 1080p, wobei selbst bei ausreichender Bandbreite zu oft nur 720p über den Schirm flimmern.
Ist die Internetverbindung stabil, bleibt es auch das Bild, ein ständiges Adaptieren gibt es trotz fehlender manueller Qualitätsoptionen nicht. Schon seit Jahren enttäuschend ist die zu oft nutzlose Suchfunktion, sowie immer mal wieder auftretende Probleme, die man nur sehr zögerlich behebt. Aktuelles Beispiel ist hier ein Problem mit asynchronen Ton- und Bildspuren etwa bei Fußball-Übertragungen, die von Sky erst nach knapp einer Woche behoben wurden. Wer nicht nur auf dem Smartphone schauen will, hat als Sky X Abonnement einige Alternativgeräte zur Auswahl.
PS4 und 5, Xbox, Apple TV, Fernseher mit Android TV, Tizen und webOS sowie eigene Streamingboxen können genutzt werden. Zwei Streams gleichzeitig und insgesamt 4 registrierte Geräte werden uns hier von Sky eingeräumt. Wer sich ein Jahr an Sky bindet, erhält das Paket „Sport und Live-TV Traumpass“ um 180 Euro pro Jahr (15 Euro pro Monat). Möchten wir nur für einen Monat ohne Vertragsbindung buchen, werden dafür 24,99 Euro monatlich fällig. Besteht bereits ein SAT- oder Kabel-Abonnement bei Sky, können Kund*innen die baugleiche Sky Go App zum Streamen nutzen.
Die App Sky X ist kostenlos für iOS und Android erhältlich.
Die App Sky Go ist kostenlos für iOS und Android erhältlich.
Dyn
Das jüngste Angebot unter den Sport-Streamern kommt mit dem Namen Dyn daher. Dyn ist ein deutscher Streamingdienst, der erst am 23. August offiziell gestartet wird. Die Plattform hat sich vor allem den Sportarten abseits des Fußballs verschrieben und möchte Sportbegeisterten ein Angebot liefern, das sich um Handball und Basketball sowie viele andere Sportinhalte kümmert.
Das in der DACH-Region erhältlich Angebot umfasst vom Start weg unter anderem die deutsche Handball-Bundesliga, die EHF-Champions-League der Männer und Frauen, Basketball auf deutscher und europäischer Ebene, Volleyball und Hockey. Verpackt wird das Ganze in verschiedene Apps, die den Abruf auf vielen Geräten möglichst einfach machen sollen. Zum Start weg sind das neben den Smartphone-Apps etwa Chromecast, Samsung- und Sony-TVs sowie die Web-Version über den Browser.
Die mobilen Apps sind in einem angenehmen Blauton gehalten und erinnern auf den ersten Blick etwas an DAZN. Die jeweiligen Live-Angebote werden immer prominent in der Hauptübersicht eingeblendet, über die jeweiligen Kategorien können wir aber auch zu allen anderen Sportarten wechseln.
Geschaut werden können parallel 2 Streams, wobei insgesamt 4 Geräte registriert werden können. Zu Auflösung und Bitrate gibt es bisher keine Informationen. Mutig ist die Herangehensweise von Dyn meiner Meinung nach beim Abonnement. Statt Nutzer*innen eine Möglichkeit zum Schnuppern zu bieten, soll direkt ein Monatsabonnement abgeschlossen werden. 14,50 Euro pro Monat oder 150 Euro pro Jahr werden dafür fällig.
Apple TV
Während das Angebot von Apple TV grundsätzlich nicht mit DAZN und Konsorten mithalten kann, ist das Nischen-Angebot des Konzerns gerade in diesem Jahr für manche Fußball-Fans interessant geworden. Seit Anfang dieses Jahres hat die Streaming-Plattform aus Cupertino auch die Major League Soccer (MLS), also die höchste amerikanische Fußballliga, im Programm. Dort treibt seit Anfang August auch Lionel Messi, aktueller Weltmeister und einer der besten Spieler der Welt, sein Unwesen.
Um die Spiele sehen zu können, braucht es die Apple-TV-App, die mittlerweile nicht nur auf iOS und macOS, sondern auch auf Android, Fire TV und Fernsehgeräten von Samsung, LG und Co. verfügbar ist. Im Reiter „Jetzt ansehen“, der gleichzeitig auch als Dashboard agiert, finden wir Filme, Serien und die Fußball-Matches bunt gemischt. Die Smartphone-Apps sind aber sonst sehr übersichtlich konzipiert, was möglicherweise auch am verhältnismäßig kleinen Angebot liegt.
Apple TV überträgt die Partien in 1080p, wobei die Bitrate hoch angesetzt zu sein scheint. Offizielle Zahlen dazu gibt es aber nicht zu finden. Abonniert werden kann entweder nur das MLS-Paket oder in Kombination mit Apple TV+. Das MLS-Paket schlägt für eine ganze Saison mit 89,99 Euro zu Buche, wobei auch eine monatlich kündbare Variante um 13,99 Euro wählbar ist.
Die Apple-TV-App ist kostenlos für iOS und Android erhältlich.
F1 TV
Was die Formel 1 betrifft, gehört Österreich sicherlich zu den gesegneten Ländern im Bereich der Sportrechte. Seit Jahrzehnten ist diese Formel 1 quasi ununterbrochen im Free-TV zu sehen. Seit dem Start der aktuellen Rechteperiode teilen sich der ORF und Servus TV die Rennen untereinander auf, darüber hinaus können österreichische Zuschauer*innen auch bei Sky im Pay-TV alle Grand Prixs mitverfolgen. All jenen, die noch eine weitere Alternative brauchen und noch mehr Inhalt wollen, können außerdem auf F1 TV setzten.
F1 TV ist das offizielle Streaming-Angebot der Formel 1. Geboten werden uns hier alle Trainings, Qualifyings und Rennen der F3, F2 und F1 sowie Rahmenrennen wie der Porsche Super Cup. Was da Angebot von F1 TV besonders macht, ist aber auch die Auswahl an Perspektiven. Neben einem Hauptstream auf Englisch und der internationalen Variante in verschiedenen Sprachen (auf Deutsch sind hier die Sky-Kommentatoren zu hören), bietet uns F1 TV auch alle Fahrerperspektiven sowie Daten-Kanäle an, die wir frei nach unseren Vorlieben ansehen können.
Möchten wir während des Rennens nur einen Fahrer beobachten, können wir einfach zum jeweiligen Kanal wechseln. Die App wurde dafür äußerst benutzerfreundlich gestaltet und erlaubt das schnelle Wechseln zwischen den einzelnen Streams. Je nach Gerät sind bis zu 1080p bei variabler Bitrate möglich, wobei diese zumindest in den mobilen Apps nur automatisch angepasst werden. Gerätebeschränkungen gibt es bei F1 TV nicht, lediglich 2 parallel Streams sind als Limit gesetzt.
Was F1 TV besonders macht, ist auch die Community, die rund um diesen Streamingdienst entstanden ist. Dank inoffiziellen Programmen, wie dem MultiViewer für PC, lassen sich theoretisch alle gebotenen Streams gleichzeitig und synchron verfolgen. Features wie Live-Telemetrie und ein AI-Bot, der alle Teamradios versucht zu transkribieren, machen das Angebot zu einem Paradies für F1-Fans. Bei einer vollen Saison schlägt das Angebot mit 6,99 Euro pro Monat oder 64,99 Euro zu Buche.
Die App von F1 TV ist kostenlos für iOS und Android erhältlich.
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