WhatsApp macht es Telegram nach

WhatsApp macht es Telegram nach.

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Neue Funktion könnte WhatsApp zur Fake-News-Schleuder machen

WhatsApp bekommt eine neue Funktion. Einzelne Nutzer*innen können ab sofort mit den sogenannten WhatsApp-Kanälen Nachrichten an ein unbegrenzt großes Publikum von Follower*innen schicken.

Das neue Feature soll die Möglichkeit bieten, "wichtige Updates von Einzelpersonen und Unternehmen direkt in WhatsApp zu erhalten", schreibt das Unternehmen in seinem Blog.

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So findet ihr das Feature

Der Broadcast-Dienst kann über den Tab mit dem Namen "Aktuelles" aufgerufen werden. Er ist somit getrennt von Chats mit Einzelpersonen oder Gruppen auffindbar. 

Zusätzlich hat WhatsApp außerdem ein "durchsuchbares Verzeichnis" entwickelt, mit dem Kanäle nach eigenen Vorlieben gefiltert und abonniert werden können. Alternativ haben die Administrator*innen der jeweiligen Channels außerdem die Möglichkeit, direkte Einladungslinks verteilen.

Der Dienst ist unter "Aktuelles" zu finden. 

Gefährliches Nachahmen von Telegram-Kanälen

Das das Feature nicht ganz harmlos ist, zeigt Konkurrent Telegram. Der Messengerdienst bietet nämlich bereits seit längerem eine solche Broadcast-Funktion an. Sie ist in den vergangenen Jahren zu einer Brutstätte für Online-Hetze und Desinformation herangewachsen - insbesondere im Zuge der Corona-Pandemie und des Ukrainekrieges.

Es ist anzunehmen, dass auch WhatsApp künftig nicht nur zu privaten Zwecken, sondern auch zur Verbreitung von politischen Inhalten genutzt wird. 

Richtungswechsel für WhatsApp

Für WhatsApp ist dies ein deutlicher Richtungswechsel. Denn der Messengerdienst hat sich lange dagegen gewehrt, Features einzuführen, mit denen Einzelpersonen eine große Anzahl an Personen erreichen können. Zu groß war die Angst vor Spam-Verbreitung und Desinformation.

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Der Dienst wird zunächst nur in Kolumbien und Singapur ausgerollt. Weitere Länder sollen in den kommenden Monaten folgen, heißt es. 

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