FILE PHOTO: Microsoft founder Bill Gates on Capitol Hill
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Bewerberinnen für Bill Gates Firma wurden nach Porno-Vorlieben gefragt

Mehrere Frauen beschuldigen die Firma, die den Einstellungsprozess für Gates Ventures übernimmt, sensible Informationen erfragt zu haben. Das Unternehmen regelt die Angelegenheiten wie etwa Investitionen von Microsoft-Gründer Bill Gates. Die Frauen erklärten gegenüber dem Wall Street Journal, sie seien nach ihren sexuellen Vorlieben und der Art Pornos, die sie schauen, gefragt worden. 

Einige Bewerberinnen wurden zudem gefragt, ob sie jemals "für Geld getanzt" oder eine Affäre gehabt hätten und ob sie je eine sexuell übertragbare Krankheit hatten. Auch über Drogenerfahrungen wollte die Firme Bescheid wissen. Einige der Frauen sollen auch von Gates-Ventures-Angestellten erfahren haben, dass die Hintergrundchecks von ehemaligen CIA-Mitarbeiter*innen durchgeführt würden. Aus einem Formular gehe hervor, dass Bewerber*innen Gates Ventures den Zugriff auf "hochsensible Informationen" gewähren mussten.

Firma bestreitet Vorwürfe

Verantwortlich für die Interviews und die Hintergrundrecherche zu den Bewerberinnen ist die Firma Concentric Advisors. Gegenüber dem WSJ dementierten sie die Vorwürfe. In einem Statement hieß es, das Unternehmen ziele darauf ab, "die Aufrichtigkeit und Anfälligkeit für Erpressung" zu prüfen. "Das beginnt meist mit freiwilligen Statements der Personen und Folgefragen durch die Interviewer", so das Unternehmen.

In mehr als 15 Jahren Firmengeschichte hätte sich niemand über unangebrachte Fragen beschwert. In ihren Unterlagen gäbe es zudem keine Aufzeichnungen darüber, dass je ein*e Bewerber*in wegen solcher Informationen nicht genommen wurde. 

Keine Verbindung zu Bill Gates

Auch Gates Ventures streitet die Vorwürfe ab. Der Einstellungsprozess werde mit dem größtem Respekt für jede*n einzelnen Kandidaten bzw. Kandidatin durchgeführt, heißt es gegenüber dem WSJ. Dienstleister, die gegen diese Prinzipien verstoßen, würden nicht toleriert. Zudem sei es unerhört, eine Verbindung zwischen Microsoft-Gründer Bill Gates und den unabhängig durchgeführten Hintergrundchecks zu ziehen.

Wie beim Gleichbehandlungsgesetz in Österreich gibt es auch in den USA Regelungen, welche Fragen bei einem Bewerbungsgespräch unzulässig sind. Dazu gehören Fragen zur Ethnie, Religion, Familienplanung, Behinderungen, Medikamenten bzw. Krankheitsgeschichte (mehr dazu hier). Laut Concentric Advisors würden diese Regelungen beachtet und es werde nicht gegen Gesetze verstoßen.

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