Deutsche Beamte sollen sich endlich vom Fax verabschieden

In Deutschland mahlen die Mühlen offenbar etwas langsamer und Kritiker*innen werden nicht müde zu betonen, dass es bei deutschen Behörden großen Aufholbedarf in puncto Digitalisierung gibt: Langsame Internetverbindungen und eine Zettelwirtschaft plagen unser Nachbarland. 

Indessen hält sich hier offenbar ein anderes Gerät hartnäckig, das viele junge Menschen gar nicht mehr kennen – das Fax. Wie die Nachrichtenagentur NPR berichtet, nutzen 4 von 5 Unternehmen in Deutschland noch immer Faxgeräte, ein Drittel davon sogar regelmäßig oder sehr häufig. 

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Kein Geld mehr für Neuanschaffung

Nun will der Deutsche Bundestag dieser deutschen Gewohnheit aber einen Riegel vorschieben: Ab Juni wird Behörden kein Geld mehr für die Anschaffung neuer Faxgeräte zur Verfügung gestellt. Ob sie wollen oder nicht, müssen deutsche Beamt*innen fortan mit E-Mail-Kommunikation vorliebnehmen.

Im März wurde Deutschland deswegen sogar vom Internationalen Währungsfonds (IWF) gewarnt: Wenn das Land wirtschaftlich mithalten wolle, müsse es bei der Digitalisierung mehr voranbringen.

Die eifrige Verwendung des Faxgeräts hat aber in Deutschland nicht nur Gewohnheitsgründe, sondern auch bürokratische: Denn wenn eine Behörde ein Fax verschickt, gilt dieses rechtlich als zugestellt. Oft müssen Dokumente zudem noch immer ausgedruckt werden, damit sie rechtlich gültig sind. Nach und nach soll sich nun aber auch das E-Mail als rechtlich gültiger Kommunikationsweg in unserem nördlichen Nachbarland durchsetzen.