Air France Airbus A380 retirement flight near Paris
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Fracht und Passagiere: Wird der Airbus A380 zum Combi-Flieger?

Schon lange vor der Coronavirus-Pandemie war klar, dass der Airbus A380 eine schwierige Zukunft haben wird. Die desaströsen Einbrüche in der Luftfahrt durch die Corona-Beschränkungen gaben dem Superjumbo den Rest: Viele Fluglinien überlegen, ob sie ihre verbleibenden A380-Maschinen überhaupt noch einmal einsetzen werden.

Nun überlegt man Airbus ob ein neues Konzept dem Riesenflieger neues Leben einhauchen könnte. Die Idee: Im Oberdeck reisen Passagiere, während das untere Deck in einen Frachtraum umgebaut wird. Auf diese Weise könnte das Betreiben des A380 effizienter und lukrativer werden.

Rechnet sich ein A380-Combi?

Doch der Plan sorgt eher für Skepsis als für Euphorie, wie das österreichische Luftfahrtportal AeroTelegraph schreibt. Selbst wenn im Oberdeck bis zu 315 Passagiere Platz finden und das Unterdeck mit Fracht vollgestopft ist, könne sich der Betrieb eines solchen Flugzeugs kaum rechnen, heißt es.

Zunächst würden horrende Kosten für den Umbau zu Buche schlagen. Außerdem sei es höchst ungewiss, ob es für einen solchen Combi-Flieger überhaupt Interessenten gibt - wohl eher nicht, sind sich die Experten, die in dem Bericht zu Wort kommen einig.

Logistische Herausforderung

Eine weitere Problematik würde sich schnell in der Praxis zeigen. Die Frage ist, ob es überhaupt möglich ist, Fracht und Passagiere gleichzeitig einzuladen. In diesem Fall müsste das Be- und Entladen eines solchen Flugzeugs am Passagierterminal über die Bühne gehen. Und die teils recht engen Terminals seien nicht für eine solche Logistik ausgelegt.

Außerdem habe die Lufthansa bereits Erfahrungen mit einer ähnlichen Combi-Version der Boeing 747 gemacht. Vor allem beim gleichzeitigen Umschlag von Fluggästen und Fracht sei es oft zu Verzögerungen gekommen, wodurch der Flugplan durcheinandergekommen ist.

"Wenn es für ein solches Modell einen Platz im Markt gäbe, hätte Boeing die 747-Combi sicherlich noch im Programm", sagt Christoph Brützel, Professor für Verkehrswesen an der Hochschule Worms zum AeroTelegraph. Die Hoffnung, dass es für den Airbus A380 einen Sekundärmarkt geben könnte, schwindet also zunehmend.

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