Geheimdienstexperten warnen vor Angriffen auf Unterseekabel
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Kritische Infrastruktur, wie etwa Gaspipelines oder Glasfaserkabel, findet sich auch auf dem Meeresboden. Bisher hat man sich darauf verlassen, dass diese Leitungen durch die Tiefe des Ozeans ausreichend geschützt sind. Doch wie der Vorfall rund um Nord Stream 1 und 2 in der Ostsee zeigte, ist das nicht der Fall.
Schutz von Unterwasserkabeln sehr schlecht
Laut dem deutschen Grünen-Politiker und Geheimdienstexperten Konstantin von Notz steht es um den Schutz dieser Infrastruktur sehr schlecht. “Die Anfälligkeit unter Wasser liegender Leitungen für Spionage und Sabotage ist hoch”, sagte von Notz gegenüber dem Handelsblatt. “Wir sind bezüglich potenziell weitreichender Angriffe auf diese kritischen Infrastrukturen extrem verwundbar.”
Mehrere Armeen hätten den Meeresboden seit Langem sehr genau im Blick. Sie hätten entsprechende Unterseeboote und Einheiten im Einsatz, “deren originäre Aufgabe es ist, Kommunikation über Unterseekabel auszuforschen, Leitungen zu manipulieren und gegebenenfalls auch irreparabel zu schädigen”, sagt von Notz.
Geheimdienste müssten diese Bereiche “intensiver als bisher in den Blick nehmen”, forderte von Notz im Handelsblatt. Zudem brauche es ein umfassendes Schutzkonzept für diese kritische Infrastruktur.
Gefahr von Cyberangriffen gestiegen
Der CDU-Sicherheitspolitiker Roderich Kiesewetter gab gegenüber dem Handelsblatt an, dass die Gefahr solcher Angriffe seit dem russischen Überfall auf die Ukraine zugenommen habe. Neben Unterseekabeln steige auch die Gefahr von Cyberangriffen auf Stromnetze, Rechenzentren, Krankenhäusern oder Notfallsystemen.
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