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Mysteriöses Havanna-Syndrom jetzt auch in Indien

Nachdem Wien im Sommer ein Hotspot des mysteriösen „Havanna-Syndroms“ war, gibt es nun einen neuen Fall in Indien. Ein Mitglied der Entourage des CIA-Direktors Bill Burns klagt seit seiner Asien-Reise zu Beginn des Monats über Symptome, die Expert*innen dem Syndrom zuordnen.

Das Havanna-Syndrom erlangte Bekanntheit, nachdem zahlreiche Mitarbeiter*innen der US-Botschaft in der kubanischen Hauptstadt zwischen 2016 und 2017 mit ähnlichen körperlichen Beschwerden zu kämpfen hatten. Darunter: Schwindel, Kopfschmerz, Müdigkeit und Hörverlust.

CIA zeigt sich besorgt

Laut dem Nachrichtenportal CNN zeigt sich hochrangiges Personal der CIA besorgt. Das Syndrom sei im unmittelbaren Umfeld von CIA-Direktor Burns aufgetreten. Sind die Beschwerden des Mitarbeiters auf einen Angriff feindlicher Mächte zurückzuführen, deute dies auf eine Sicherheitslücke innerhalb der US-amerikanischen Geheimdienste hin. Denn die Angreifer*innen müssten von der Reise gewusst haben, um sich entsprechend vorzubereiten.

Akustikattacke oder doch Massenhysterie?

Die US-Behörden tappen auf der Suche nach der Ursache des Havanna-Syndroms weiterhin im Dunkeln. Während manche Wissenschaftler*innen die Beschwerden auf Pestizide zurückführen, sind andere überzeugt, dass Akustikattacken feindlicher Geheimdienste oder Angriffe mittels Mikrowellenstrahlen für das Syndrom verantwortlich sind. Russland wird häufig als möglicher Täter gehandelt.

Dass das Havanna-Syndrom Produkt einer Massenhysterie ist, erscheint angesichts der vielen voneinander unabhängigen Fälle allerdings unwahrscheinlich. Ein Grund mehr für die US-Regierung, die Vorfälle ernst zu nehmen.

Über 300 Fälle

US-Behörden warnen, dass die Situation zu eskalieren droht. Im September klagten bereits zwei weitere Mitarbeiter*innen der US-Botschaft in der vietnamesischen Hauptstadt Hanoi über Beschwerden, die jenen des Havanna-Syndroms ähneln. Weltweit belaufen sich die Fallzahlen mittlerweile auf über 300 Personen.

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