Eine große Satellitenschüssel steht im Vordergrund, darüber scheint der orange Vollmond exakt auf ihrer Spitze zu ruhen.

Das Teleskop auf einer Aufnahme aus 2022.

© REUTERS / ALEXEY PAVLISHAK

Science

Ukraine soll riesiges sowjetisches Teleskop zerstört haben

Eine ukrainische Drohne soll ein Radioteleskop auf der besetzen Halbinsel Krim zerstört haben. Das geht auf Angaben des russischen Verteidiungsministeriums zurück, wovon unter anderem EuroMaidan Press berichtete.  Ein Video, das von der ukrainischen Online-Zeitung Prawda veröffentlicht wurde, zeigt den Angriff aus der Drohnenperspektive. 

In dem Video sieht man nur den Moment bis zum Aufprall. Wie stark das Teleskop tatsächlich beschädigt ist, ist unklar. Angegriffen wurde es, um zu verhindern, dass es Russland für militärische Zwecke nutzt, wie es heißt. 

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Bei der Attacke soll der 200 Kilowatt starke Radioempfänger, der beim letzten größeren Upgrade 2011 in Moskau speziell angefertigt wurde, ins Visier genommen worden sein. Dieser dürfte jedenfalls schwierig zu ersetzen sein, wie Space.com berichtet. 

3 baugleiche Anlagen

Das RT-70 Radioteleskop in der Nähe der Stadt Jegorjiwka zählt zu 3 baugleichen Anlagen, die in den 1970er-Jahren in der ehemaligen Sowjetunion errichtet wurden. Ursprünglich diente es der Kommunikation mit sowjetischen Weltraummissionen zu Mars und Venus und wurde später für die Steuerung des GLONASS-Satellitennavigationssystems verwendet. Durch den Einsatz des RT-70 konnte die Genauigkeit dieses Systems um rund 30 Prozent verbessert werden.

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Das Teleskop war auch für wissenschaftliche Zwecke bedeutend. Es unterstützte zahlreiche astronomische Forschungsprojekte, etwa die Mars-Express- oder Rosetta-Mission der ESA, und war in den 2000er-Jahren an mehreren Initiativen beteiligt, die versuchten, außerirdisches Leben zu finden. Die Anlage wurde zudem für die Beobachtung entfernter Himmelskörper genutzt.

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