Fingiertes Attentat: Peinlicher Fehler stellt russischen Geheimdienst bloß
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Der russische Geheimdienst FSB berichtete am Montag stolz von einem vereitelten Attentat. Ukrainische Neonazis hatten angeblich vor, russische Journalisten, die „die Wahrheit berichten“ zu töten, berichtet Businessinsider.
In dem Video, das auf Telegram geteilt wurde, wird eine Wohnung in Moskau gezeigt. Männer werden von FSB-Beamten zu Boden gedrückt. Überall erdrückende Beweise. Hakenkreuz-Fahnen, ukrainische Pässe, Waffen, 1.000 Schuss Munition, Drogen, ein Foto von Adolf Hitler und Sims-Spiele.
Anweisungen nicht verstanden
Letzteres wirft Fragen auf. Wieso haben die Neonazi-Attentäter gleich 3 Erweiterungen für das Computerspiel Sims 3 gekauft? Wieso wird es in dem Video als Beweis präsentiert? Und wenn die Nazis Sims so gern haben, wo ist dann das Basisspiel, um die Erweiterungen spielen zu können?
Journalist*innen und User*innen der sozialen Medien haben eine plausible Theorie dazu. Beim FSB bekam jemand den Auftrag, die Gegenstände für dieses „ukrainische Neonazi-Startpaket“ zu besorgen. Statt 3 SIM-Karten (zum Wechseln, um nicht abgehört zu werden), hat jemand 3 Kopien von Sims besorgt.
Auch die grüne Perücke dürfte aus einer missglückten Anweisung heraus entstanden sein. Eine Perücke zum Tarnen und Täuschen würde ja durchaus Sinn machen, aber die billige Faschingsperücke in grün würde wohl in Moskau mehr Aufsehen erregen, anstatt von einem abzulenken.
„Unleserliche Unterschrift“
Der Politikwissenschafter Sergej Sumlenny hat noch eine weitere Entdeckung gemacht. In einem Buch, das als Beweis im Video zu sehen ist, ist ein Text der „Neonazi-Crew Moskau“ zu sehen.
Der Text ist unterschrieben mit „unleserliche Unterschrift“. Hier hat anscheinend die Requisitenabteilung des FSB den Auftrag bekommen, eine unleserliche Unterschrift in das Buch zu machen. Stattdessen wurde der Befehl wortwörtlich ausgeführt und „unleserliche Unterschrift“ hineingeschrieben.
FSB veröffentlicht neues Video ohne Sims
Der FSB dürfte den peinlichen Fehler und Spott wohl mitbekommen haben. Das Video wurde mittlerweile auf YouTube erneut veröffentlicht, allerdings wurden die Sims-Spiele unkenntlich gemacht. Um das zu vertuschen, wurden auch noch gleich die Hakenkreuze unkenntlich gemacht.
Der Kreml bleibt allerdings bei seiner Behauptung, dass hier eine Attentat auf pro-russische Journalisten durch ukrainische Neonazis, die durch den ukrainischen Geheimdienst unterstützt wurden, vereitelt wurde.
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