Im Hintergrund sieht man den geöffneten Container.

Im Hintergrund sieht man den geöffneten Container.

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Militärtechnik

Mysteriöser Container-Raketenwerfer bei Trump-Besuch gesichtet

Am Rande eines Besuchs von US-Präsident Donald Trump im Army-Stützpunkt Fort Bragg wurde ein mysteriöser Raketenwerfer öffentlich, der sich in einem Container befindet. Der Container-Raketenwerfer kann wohl dieselben Artillerieraketen und ballistischen Raketen abfeuern wie das M270 Multiple Launch Rocket System (MLRS) und das M142 High Mobility Artillery Rocket System (HIMARS), wie TWZ mutmaßt.

In einem Video, das der Personalchef des Weißen Hauses auf X teilte, ist der gelbe Container rechts hinter dem US-Präsidenten zu erkennen.

Genaue Einzelheiten zu dem Container gibt es nicht. Bereits im vergangenen Jahr postete allerdings die Military Times ein Video dazu auf YouTube. Auch dieses Medium gab keine Details zu dem System preis.

Kein gewöhnlicher Schiffscontainer

Der Container, der aussieht wie ein gewöhnlicher Schiffscontainer, ist so designt, dass sich das Dach von einer Seite komplett heben lässt. Dann werden 2 Waffenpods ausgefahren, die jeweils mit 6 227mm Lenkraketen, einer einzelnen Rakete des Army Tactical Missile System (ATACMS) oder 2 Precision Strike Missiles (PrSM) ausgestattet werden können.

Die Lenkraketen können dabei Ziele in einer Entfernung von 80 Kilometern treffen. Die Produktion einer Variante mit über 150 km Reichweite wurde vergangenes Jahr in Produktion genommen.

ATACMS und PrSM sind beides ballistische Kurzstreckenraketen, wobei PrSM erst gerade in Dienst gestellt wird und in Zukunft ATACMS ablösen soll. ATACMS-Kurzstreckenraketen können Ziele in bis zu 300 km Entfernung treffen.

Die erste Version von PrSM hat eine Reichweite von 500 km, doch es gibt Pläne, die Reichweite auf bis zu 1.000 km zu erhöhen. Damit wäre sie allerdings keine ballistische Kurzstreckenrakete mehr. PrSm ist für Ziele an Land ausgerichtet, wobei allerdings auch bereits an einer Anti-Schiffs-Variante gearbeitet wird. Erste Feuertests damit gab es 2024.

Getarnte Raketenwerfer

In Containern versteckte Raketenwerfer sind an sich nicht neu. Der Iran hat erst im vergangenen Jahr ein Video eines Raketentests veröffentlicht, bei dem 2 ballistische Raketen von einem Schiffscontainer aus gestartet werden. So getarnt, könnte die Waffe für Überraschungsangriffe genutzt werden.

➤ Mehr lesen: Das ist die neue Waffe des Irans für Überraschungsangriffe

Auch Russland hat mit der Club-K ein solches System. In einem Promo-Video ist zu sehen, wie man damit Antischiffsraketen auf Kriegsschiffe der US Navy abfeuern könnte.

Ein Einsatz an Land ist daher nicht völlig aus der Luft gegriffen. So ein Container bietet die Möglichkeit, jedem Lkw, der ihn transportieren kann, in einen mobilen Raketenwerfer zu verwandeln. Raketen aus dem Container können zwar nur in eine Richtung abgefeuert werden, mehrere verschieden ausgerichtete Containern könnten allerdings einen großen Bereich abdecken - egal ob auf Lkw oder statisch am Boden.

Am meisten dürften die Container allerdings vom Überraschungs- und Tarneffekt profitieren. Für Gegner ist nur sehr schwer zu ermitteln, ob ein Container potenziell mit Raketen ausgestattet ist oder nicht. Auch der Transport von einem Einsatzort zum anderen ist dadurch leichter möglich.

Container-Raketenwerfer der Navy

Für den Einsatz gegen Schiffe wird bereits an einem Container-Raketenwerfer gearbeitet, der den Abschuss von Tomahawk-Marschflugkörpern und SM-6-Mehrzweckraketen ausgestattet ist. Er basiert auf dem Vertical Launching System der US Navy.

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