Three witnesses testify before the House on their encounters with UFOs
© EPA / JIM LO SCALZO

Netzpolitik

"Viele UFO-Sichtungen werden aus Angst gar nicht gemeldet"

Bei einer Kongressanhörung zu nicht identifizierten Flugobjekten (UAPs) haben sich Abgeordnete für mehr Transparenz der US-Regierung bei dem Thema ausgesprochen. „Ich denke, wir werden uns anschauen, was wir machen können, um mehr dieser Informationen öffentlich zu machen“, sagte der republikanische Abgeordnete Glenn Grothman zum Abschluss der Anhörung am Mittwoch.

Das berichten die Expert*innen bei der Anhörung

Zwei frühere Militärpiloten und ein früherer Geheimdienstmitarbeiter beantworteten bei der Sitzung Fragen eines speziellen Ausschusses des US-Repräsentantenhauses und berichteten von ihren Sichtungen unidentifizierter Flugobjekte und deren Analysen. Viele Sichtungen würden gar nicht gemeldet, weil die Piloten beispielsweise Angst um ihren Job hätten, bemängelten sie.

„Wenn es sich bei UAP um ausländische Drohnen handelt, handelt es sich um ein dringendes nationales Sicherheitsproblem. Wenn es etwas anderes ist, ist es ein Thema für die Wissenschaft. In beiden Fällen stellen nicht identifizierte Objekte ein Problem für die Flugsicherheit dar“, sagte Ryan Graves, ein ehemaliger Navy-Pilot, der jetzt Americans for Safe Aerospace leitet, eine Gruppe, die er gegründet hat, um Piloten zu ermutigen, Vorfälle von UAPs zu melden laut einem Bericht von CNN.

„Im Moment brauchen wir ein System, mit dem Piloten sich melden können, ohne befürchten zu müssen, ihren Job zu verlieren“, sagte Graves. „Es besteht die Befürchtung, dass die mit diesem Thema verbundene Stigmatisierung berufliche Auswirkungen haben wird, sei es beim Management oder bei der jährlichen körperlichen Untersuchung.“

Technologie der UAPS auffallend gut

Zwei pensionierte Kommandeure der US-Marine sagten beide aus, dass sie während ihres Militärdienstes selbst UAPs gesichtet hätten. Dabei sei vor allem die Technologie der Flugobjekte hervorgestochen und zwar als "weitaus besser, als alles, was wir hatten". Die Sichtungen erfolgten damals im Jahr 2004.

David Grusch, ein ehemaliger Geheimdienstoffizier der Luftwaffe, behauptete, die Regierung habe ihre Nachforschungen zu den nicht identifizierten Sichtungen vertuscht und sagte, er habe die Informationen deshalb dem Generalinspekteur der Geheimdienste gemeldet.

Alles soll untersucht werden

Die Sichtungen würden ernst genommen und untersucht, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, am Mittwoch vor Journalisten. „Wir haben keine Antworten dafür, was diese Phänomene sind.“

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Im Jänner hatte es erstmals seit Jahrzehnten wieder eine Anhörung zu diesem Thema im Kongress gegeben, nachdem das Pentagon in den vergangenen Jahren Berichte vorgelegt hatte, nach denen es für Dutzende Himmelserscheinungen aus den vergangenen zwei Jahrzehnten bisher keine Erklärungen gebe - aber auch keine Hinweise auf geheime Technik anderer Länder oder auf außerirdisches Leben.

Im Juni hatte eine Expertengruppe der US-Raumfahrtbehörde NASA ein erstes öffentliches Treffen abgehalten und sich für mehr und bessere Daten zu Beobachtungen von unidentifizierten Flugobjekten ausgesprochen. Viele dieser Beobachtungen aus der Vergangenheit könnten nicht aufgeklärt werden, weil die Daten zu gering und von zu schlechter Qualität seien, hieß es. Auch das Pentagon hatte unzureichende Daten bemängelt.

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