
Ein sogenannter "Erdbeermond" über St Paul's Anglican Cathedral und der Basilica of Our Lady of Mount Carmel in Valletta.
Warum heute Nacht ein besonderer Vollmond ist
Am Mittwochabend wird am allmählich dunkler werdenden Himmel ein einmaliges Schauspiel zu sehen sein. Ab 21 Uhr kann man Richtung Südosten den aufgehenden Mond beobachten, der heute ungewöhnlich groß wirkt und rötlich schimmert. Grund dafür ist, dass der Mond besonders tief am Himmel steht und das von ihm reflektierte Sonnenlicht einen längeren Weg durch die Erdatmosphäre zurücklegen muss. Gelbe und rote Lichtwellen werden gebrochen und lassen die Mondoberfläche im Zusammenspiel mit Staub in der Atmosphäre rötlich erscheinen.
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Erdbeermond im Juni
Der Mondaufgang beginnt gegen 21 Uhr und dauert etwa 30 Minuten. Eine neue Gelegenheit, den rötlichen Himmelskörper zu sehen, bietet sich dann wieder beim Monduntergang um 3:30 Uhr. Häufig wird in diesem Zusammenhang auch von einem „Erdbeermond“ gesprochen. Diese Bezeichnung bezieht sich jedoch eigentlich unabhängig von der Farbe auf die Monde im Juni, da in dieser Jahreszeit die Erdbeeren reif sind. Dass der heutige Erdbeermond zusätzlich rot schimmert, ist ein passender Zufall.
Der Mond schimmert nicht nur rötlich, sondern wirkt auch größer als sonst. „Wenn der Mond nahe am Horizont steht, erscheint er uns aufgrund einer optischen Täuschung größer als hoch am Himmel“, erklärte Astrophysiker Michael Feuchtinger gegenüber dem ORF. Eine Erklärung dafür ist, dass Objekte am Horizont im Vergleich zu Häusern größer wirken, als wenn der Mond einzeln vor dunklem Himmel erscheint.
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Großer Mondstillstand
Am Mittwochabend befindet sich der Mond wegen einer außergewöhnlichen Konstellation besonders tief am Horizont: Der „Große Mondstillstand“ tritt nur alle rund 18,6 Jahre auf und war zuletzt 2007 zu beobachten. Dabei bewegt sich der Mond auf einer stark geneigten Umlaufbahn um die Erde und erreicht seine größtmögliche Abweichung vom Himmelsäquator. Während dieser Phase kann der Mond besonders hoch oder, wie jetzt, besonders tief am Horizont stehen. Das nächste Mal wird der Mond erst 2043 wieder so tief stehen.
Aber gleichzeitig sei auch gesagt: Solltest du den heutigen tiefsten Vollmond in fast 2 Jahrzehnten verpassen, wirst du auch morgen oder übermorgen noch einen Beinahe-Vollmond tief am Himmel sehen können, bevor sich der Mond allmählich wieder in eine Sichel verwandelt.
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