
US-Unternehmen schickt zweiten Lander zum Mond
Mondlander am Weg: 2 Rover und 4G-Netz mit an Bord
Vor ziemlich genau einem Jahr hat Intuitive Machines Raumfahrtgeschichte geschrieben. Zum ersten Mal ist es einem privaten Unternehmen gelungen, auf dem Mond zu landen. Es verlief jedoch nicht alles nach Plan. So kippte der "Odysseus"-Lander bei der Landung um und verlor kurz darauf den Kontakt zur Erde.
Nun versucht es Intuitive Machines ein weiteres Mal. In der Nacht auf Donnerstag wurde ein 2. Lander an Bord einer Falcon-9-Rakete in Richtung des Erdtrabanten geschickt. Der "Athena"-Lander soll rund eine Woche unterwegs sein und frühestens am 6. März am Berg Mons Mouton im Südpolargebiet des Mondes landen.
Die Mission ist dann auf rund 10 Tage angelegt. Der unbemannte Lander ist 4,3 Metern hoch und hat einen Durchmesser von 1,6 Metern. Er soll helfen, Rohstoffe und Wasser auf dem Erdtrabanten zu finden.
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Erste Flüge am Mond
Dazu hat "Athena" unter anderem einen Bohrer, der bis zu einem Meter unter die Mondoberfläche vordringen soll, und ein Massenspektrometer, das flüchtige Stoffe erkennen kann.
Hinzu kommt mit "Grace" ein kleines Gerät, das in kurzen Flügen quasi über den Mond hüpft. Es soll detaillierte Oberflächenbilder aufnehmen und Krater erkunden. Der Hopper soll mehrere Sprünge machen und dabei eine Höhe von bis zu 100 Meter erreichen.
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Ein Überblick über die IM-2-Mission
© Intuitive Machines
2 kleine Rover und ein 4G-Netz
Zudem hat der "Athena"-Lander gleich 2 kleine Rover im Gepäck, die über den Mond rollen sollen: "Mapp" und den sehr kleinen, 2-rädrigen "Yaoki". Die Rover sollen mit dem Lander per 4G-Netz kommunizieren.
Deswegen ist auch die erste 4G-Kommunikationsstation für den Mond mit an Bord. Diese wird von Nokia bereitgestellt. Die Komponenten der 4G-Einheit mussten gegen Strahlung, extreme Temperaturen und Vibrationen während des Starts, Flugs und Landung geschützt sein. Die nötige Energie für den Betrieb liefern Solarpaneele.
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Der kleine Yaoki-Rover
© Intuitive Machines
Nokia plant größeres 4G-Netz für den Mond
Das 4G-Mobilfunknetz soll die Kommunikation zwischen Lander, Rover und Hopper ermöglichen. Erwartet wird, dass es nur einige Tage lang hält. Länger ist allerdings auch nicht nötig, da die Raumfahrzeuge selbst die Mondnacht wohl nicht überleben werden.
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Für die Zukunft plant Nokia allerdings ein größeres 4G- oder sogar 5G-Netz. Im Hinblick auf die bemannten Artemis-Missionen ist auch angedacht, die Raumanzüge der Astronauten 4G-fähig zu machen, sodass sie über Mobilfunk miteinander kommunizieren können.
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Der Rover soll mit dem Lander per 4G kommunizieren.
© Nokia
Weitere Lander auf dem Weg zum Mond
Erst vor wenigen Wochen waren 2 weitere Lander von den USA aus zum Erdtrabanten gestartet: Der Lander "Blue Ghost" des US-Unternehmens Firefly Aerospace soll am Sonntag ankommen, der Lander "Resilience" des japanischen Start-ups ispace in einigen Monaten.
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