Damit man den Urlaub entspannt genießen kann, braucht es auch am Smartphone eine gewisse Vorbereitung.
So macht ihr euer Handy urlaubsfit
Das Hotel ist gebucht und der Koffer fast fertig gepackt. Damit die Fahrt in die Ferien so entspannt und erholsam wird, wie erhofft, solltest du bei der Reisevorbereitung auch an dein Smartphone denken. Oft hat man nämlich zwar sonst an alles andere gedacht, kämpft dann aber im Urlaub mit technischen Ärgernissen.
Deshalb haben wir einige Tipps für dich. Mit diesen Vorbereitungen ist dein Smartphone für den Sommerurlaub optimal gerüstet und der Entspannung vom hektischen Alltag steht nichts mehr im Weg.
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Hast du genug Speicherplatz?
Im Urlaub erlebt man viele schöne Momente im Kreise der Liebsten, die man gerne auf Fotos oder Videos festhält: Ein atemberaubender Sonnenuntergang oder wie der 10-jährige Sohn seine Familie beim Minigolf alt aussehen lässt. Oft kommt die nervige Meldung dann genau in so einem Moment: "Speicher fast voll. Sie können keine Fotos mehr aufnehmen oder Apps aktualisieren, bis Speicherplatz freigegeben wird."
Oft ist der Smartphone-Speicher genau im falschen Moment voll und man verpasst dadurch eine einmalige Schnappschuss-Gelegenheit.
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Damit dir das im Urlaub nicht erspart bleibt, solltest du vorher kontrollieren, wie viel Speicher noch frei ist. Beim iPhone geht man dazu in die Einstellungen > Allgemein > iPhone-Speicher. Bei Android unter Einstellungen > Speicher. Dort sieht man in der Regel jeweils auch, wie viel Speicher von Bildern und Videos belegt wird.
Ist er bald voll, kann man Medien und Apps löschen, die man nicht mehr braucht, Fotos und Videos auf einen externen Speicher transferieren oder zusätzlichen Google- oder Apple-Cloud-Speicherplatz kaufen.
Als Richtwert: Ein Smartphone-Foto in Standard-Qualität hat bis zu 5 MB. Das heißt, dass ca. 200 bis 300 Fotos auf 1 GB Speicher passen. Außerdem haben dort bis zu 1,5 Stunden Videos in HD-Qualität Platz. Filmt man in 4K, steigt der Speicherplatz rasant: Eine Minute belegen hier schon mal 500 MB.
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Notfallkontakte speichern
Leider kommt es auch im Urlaub gelegentlich zu Unfällen und anderen Katastrophen. Stürzt man bei der Solo-Mountainbike-Tour oder beim Strandspaziergang, können Rettungssanitäter am Smartphone hinterlegte Notfallkontakte abrufen – selbst wenn das Handy gesperrt ist. Dazu muss man diese aber erst einrichten.
Sanitäter können bei Unfällen schnell Angehörige ausfindig machen, wenn man "Notfallkontakte" am Smartphone hinterlegt hat.
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Am besten macht man das, bevor die Reise losgeht. Beim iPhone geht das in der Health-App. Dort tippt man auf das Profilbild im rechten oberen Eck, wählt dann Notfallpass und kann schließlich diesen einrichten. Hier kann man neben Allergien, Medikamenten und anderen Infos auch Kontaktpersonen angeben.
Bei Android öffnet man dazu die Einstellungen und tippt auf Notfallkontakte > Mitglied hinzufügen oder Kontakt hinzufügen. Hier sollte man sicherstellen, dass der Zugriff für Sanitäter über den Sperrbildschirm möglich ist. Dazu muss man die Option Auf Sperrbildschirm anzeigen auswählen.
Auch bei Android kann man Infos zu Allergien oder Blutgruppe hinterlegen. Für die Einrichtung geht man in die Einstellungen unter Sicherheit und Notfall > Notfallinformationen.
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Kopien von wichtigen Dokumenten speichern
Leider kann es vorkommen, dass man wichtige Dokumente, wie den Reisepass, im Urlaub verliert oder dieser gestohlen wird. Deshalb ist es hilfreich, am Smartphone eine Kopie davon zu speichern. Am einfachsten ist es, wenn man ein Foto davon macht und dieses sicher abspeichert.
Es ist ratsam, wichtige Dokumente wie Reisepass oder Flugtickets als Kopie am Handy zu speichern.
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Bei Apple kann man ein Foto machen oder einen gesperrten Eintrag in der Notizen-App erstellen. Dazu erstellt man in der App Notizen einen neuen Eintrag und fügt mit dem Büroklammer-Symbol via Dokumente scannen eine Reisepass-Kopie hinzu. Anschließend tippt man rechts oben auf das 3-Punkte-Menü und wählt die Option Sperren aus. Die Notiz kann man entweder mit dem iPhone-Code oder einem neuen Passwort sperren.
Bei Android bietet sich zum Abspeichern eines Dokumenten-Fotos der gesperrte Ordner an. Beim Dokumenten-Foto tippt man auf das 3-Punkte-Menü und geht dann auf In den gesperrten Ordner verschieben. Außerdem kann man den Pass im Google Wallet hinterlegen. Dazu geht man in der App Wallet auf Zu Wallet hinzufügen > Sonstiges und wählt dann Persönlichen Ausweis hinzufügen. Im nächsten Schritt macht man das Foto vom Reisepass.
➤ Mehr lesen: Wie man Reisepass und Ausweise sicher auf dem Handy speichert
Das passende Datenpaket
Dank der EU-Roaming-Verordnung zahlen wir glücklicherweise nichts mehr, wenn wir uns für begrenzte Zeit im EU-Ausland aufhalten. Aufgrund der Roam like at Home-Regelung dürfen wir seit 2017 nämlich Mobilfunkdienste zum Inlandstarif nutzen, auch wenn wir eigentlich gerade in Italien oder Spanien am Strand liegen. Seit 2022 garantiert uns die EU sogar, dass wir im EU-Ausland die gleiche Netzqualität wie daheim erwarten können.
Weil jedoch der Urlaub in weiter Ferne gleich viel oder sogar weniger kostet als in der EU, fahren viele Österreicher auch weiter weg. Für Reisen ins Nicht-EU-Ausland bietet sich eine sogenannte eSIM an, die man entweder für ein bestimmtes Zielland oder für den weltweiten Gebrauch bei Anbietern wie Airalo oder Roamify kaufen kann.
Bei den meisten neueren Smartphone-Modellen lassen sich diese virtuellen SIM-Karten unkompliziert via Internetverbindung auf das Smartphone laden. Den Kauf sollte man idealerweise schon zu Hause erledigen, weil man oft ein Zweitgerät wie ein Notebook braucht, auf dem ein QR-Code für die Installation angezeigt wird. Voraussetzung für die eSIM ist ein Smartphone, das eSIM unterstützt. Andernfalls muss man vorab eine physische SIM-Karte bestellen, die man selbst ins Smartphone schiebt.
Ein durchschnittlicher Nutzer, der mehrmals Apps wie Google Maps, Streaming-Dienste wie Spotify und Apps wie Instagram oder Facebook nutzt, sollte mit 2 GB pro Tag auskommen. Sparsame kommen auch gut mit 1 GB aus und können bei Bedarf zusätzliche Daten nachkaufen, wenn dies der Anbieter unterstützt.
➤ Mehr lesen: So surft man mit einer eSIM günstig im Ausland
Eine Powerbank spart viel Zeit
Im Urlaub verwenden wir unser Smartphone oft mehr als sonst: Wir hören Musik, navigieren mit Google Maps und scrollen durch Social-Media-Feeds. Zusätzlich wird der Akku durch die Sommerhitze schneller leer. Viele von uns ärgern sich dann, wenn im Hotelzimmer die ohnehin nur spärlich vorhandenen Steckdosen belegt sind oder wir sogar länger dortbleiben müssen, um das Handy vor dem Abendessen noch aufzuladen.
Powerbanks tragen zu einem entspannteren Urlaub bei, indem sie uns Strom liefern, wenn wir gerade keine Steckdose zur Verfügung haben.
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Entspannter ist es mit einer Powerbank. Deshalb lohnt es sich bereits vor dem Urlaub ein entsprechendes Modell anzuschaffen und damit im Urlaub kostbare Zeit zu sparen.
Wie oft man ein Handy mit einer Powerbank laden kann, hängt von der in Milliampere (mAh) angegebenen Ladekapazität ab: Pro Handyladung sollte man etwa 3.000 mAh rechnen. Je höher die Ladekapazität, desto größer und schwerer ist in der Regel die Powerbank.
➤ Mehr lesen: Worauf man beim Kauf einer Powerbank achten sollte
Der richtige Übersetzer
Beim Reisen gibt es jene, die bereits Wochen vorher mit einer App wie Duolingo die Landessprache lernen und dann endlich ihre Sprachkenntnisse unter Beweis stellen wollen. Und dann gibt es noch die anderen, die auch im Ausland im Restaurant auf Deutsch bestellen wollen. Beiden sei eine Übersetzer-App ans Herz gelegt – nur für den Fall. Dafür bietet sich eine App wie DeepL oder Google Übersetzer an.
Bei beiden kann man nicht nur Text zum Übersetzen eingeben, sondern Texte auch fotografieren oder Gesprochenes aufnehmen. Die Foto-Funktion ist etwa für Speisekarten praktisch: Ein Foto vom italienischen Menü verwandelt sich damit im Nu in ein deutschsprachiges.
Beim Google Übersetzer muss man dazu links die Sprache auswählen, die man übersetzen will („Italienisch“) und rechts jene, die man selbst spricht („Deutsch“). Dann klickt man ganz unten rechts auf das Kamera-Symbol und macht ein Foto von der zu übersetzenden Speisekarte.
Spezialtipp für alle, die Datenvolumen sparen müssen: Man kann die App auch offline nutzen, wenn man vorher die gewünschten Sprachen herunterlädt. Dazu öffnet man die App, tippt auf die Ausgangssprache und klickt dann auf das Download-Symbol links daneben. Dasselbe gilt für die Zielsprache.
Die passende Karten-App
Eine Karten-App hat eh schon jeder Smartphone-Nutzer vorinstalliert. Man kann sie im Urlaub für vieles nutzen, etwa zum Finden von guten Bade- und Parkplätzen oder Restaurants. Viele wissen aber nicht, dass man auch die Karten herunterladen kann. Das kann vor allem in Gebieten mit schlechtem Empfang hilfreich sein und Zeit und Nerven sparen.
Man kann Landkarten in einigen Apps wie Google Maps auch herunterladen.
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Bei Google Maps – dem beliebtesten Dienst unter den Karten-Apps – lädt man sich am besten schon zu Hause den gewünschten Ort herunter. Dazu gibt man etwa „Jesolo“ in der Suchleiste ein und klickt dann in der Liste auf den entsprechenden Vorschlag. Bei der aktuellen Version von Google Maps findet man dann unter den bunt hervorgehobenen Aktionsmöglichkeiten in der Reihe neben Route die Option Offlinekarte herunterladen. Im nächsten Schritt kann man den Kartenabschnitt festlegen, den man offline nutzen möchte.
In der App kann man auch heruntergelade Karten verwalten. Dazu muss man auf sein Profilbild oben rechts klicken und dann den Punkt Offlinekarten auswählen. Hier kann man Karten auch wieder löschen.
➤ Mehr lesen: 5 Google-Maps-Alternativen, die ihr vielleicht noch nicht kennt
Die Finanzen im Blick
Vor dem Urlaub sollte man auf seinem Smartphone Ordnung in seine Finanzen bringen: Wer häufig Bezahldienste wie Apple oder Google Pay nutzt, sollte im Vorfeld prüfen, wie verbreitet diese Zahlform im Zielland ist. Während man in Europa meistens keine Probleme hat, mit dem Smartphone zu bezahlen, sieht es in den USA oder in Asien teils anders aus. Hier sollte man sich über die regionalen diesbezüglichen Gebräuche informieren. Außerdem sollte die Debit- bzw. Kreditkarte für Auslandseinsätze freigegeben sein – das kann man bereits im Vorfeld prüfen, etwa in der Banking-App.
Wenn in dem Land eine andere Währung als Euro verwendet wird, kann ein Währungsrechner sinnvoll sein. Spezialisierte Apps bieten hier einfache Lösungen an, etwa wie XE Currency (für iOS und Android), das Echtzeit-Wechselkurse für über 180 Währungen anbietet.
Nicht immer werden die anfallenden Kosten mit dem gemeinsamen Familienkonto beglichen. Manche Haushalte legen Wert auf separate Konten und faire Kostenteilung. Ähnliches gilt auch für Freunde, die gemeinsam reisen. Für einen besseren Überblick darüber, wer bei einer Reise welche Dinge bezahlt, bietet sich eine App wie Splitwise (iOS und Android) an. Hier kann man gemeinsame Ausgaben dokumentieren, die App berechnet dann automatisch, wer wem wie viel schuldet.
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