SPEAK OUT Festival 2024: Der Liveticker zum Nachlesen
Beim SPEAK OUT Festival 2024 am 11. Juni drehte sich alles um die "6 R” der Nachhaltigkeit: Rethink, Reuse, Recycle, Reduce, Repair und Refuse. Die futurezone und der KURIER laden ins MuseumsQuartier Wien, wo hochkarätige Gäst*innen aus Forschung, Wirtschaft und Politik über die Zukunft unseres Planeten diskutieren.
Das SPEAK OUT Festival im Liveticker
Die futurezone berichtete im Liveticker über das Festival. Hier könnt ihr ihn nachlesen:
SPEAK OUT Festival 2024
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Willkommen...
...beim SPEAK OUT Festival 2024. In knapp 15 Minuten geht es los!
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Die Vorbereitungen...
....laufen bereits auf Hochtouren. Im Gaming-Corner werden bereits die ersten Spiele getestet
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In der Arena21 gibt es nachher spannende Vorträge und Diskussionen zu hören
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Noch ist die Bühne leer. Ab 11 Uhr wird hier über die 6 "R" der Nachhaltigkeit diskutiert: RETHINK, REUSE, RECYCLE, REDUCE, REPAIR und REFUSE
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Den Auftakt macht - nach einigen Begrüßungsworten - der Meteorologe Marcus Wadsak. Das komplette Programm könnt ihr übrigens hier nachlesen.
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Der Saal füllt sich
Insgesamt haben sich rund 900 Personen für das SPEAK OUT Festival 2024 angemeldet.
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UND ES GEHT LOS!
Begrüßen dürfen KURIER-Herausgeberin Martina Salomon, futurezone-Chefredakteurin Claudia Zettel, Organisatorin Kimiko Uriu und Moderatorin Conny Kreuter
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Der erste Vortrag
Kommt von Meteorologe und Klimaexperte Marcus Wadsak. Das Thema: "Unser Klima - jetzt handeln!"
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Das vergangene Jahr war ein Jahr der Rekorde - 17 Grad globale Mitteltemperatur gab es noch nie seit, eine Erderwärmung von 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Standard wurde durchbrochen. Und heuer ging es weiter: Der Februar und März waren so warm wie noch nie, am 10. März gab es bereits 30 Grad. Selbst der gefühlt kalte April war 1,9 Grad zu warm.
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Die Folgen des Klimawandels sind bereits zu sehen - am besten an unseren Gletschern. Diese haben wir bereits verloren: spätestens bis 2100 wird es die österreichischen Gletscher nicht mehr geben, dieser Kipppunkt wurde bereits überschritten.
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Auch Hochwasser werden häufiger: Die wärmere Atmosphäre kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen, die irgendwann als Regen auch wieder herunterkommen muss. Durch den Klimawandel werden Starkregenereignisse öfter und extremer.
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Können wir die Pariser Klimaziele von maximal +2 Grad noch schaffen? "Wissenschaftlich gibt es keinen Grund, der dagegen spricht", sagt Wadsak. "Wir sind aber die letzte Generation, die etwas dagegen tun kann".
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KURIER-Geschäftsführer Richard Grasl...
ist auch vor Ort. "Wir wollen in Dialog treten mit unseren Leserinnen und Lesern und gemeinsam Lösungen entwickeln", erklärt Grasl den Gedanken hinter der Veranstaltung.
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Klimaschutzministerin Leonore Gewessler
hat sich bereits auf die Bühne gegeben. Das Thema, über das sie spricht: "Kreislaufwirtschaft in Aktion: Auf dem Weg zu einer nachhaltigen Zukunft". Nach einer kurzen Rede gibt es eine Panel-Diskussion, die die Frage beantworten will, wer die Verantwortung für den Klimaschutz trägt.
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Eindrücke aus dem vergangenen Jahr
Ministerin Gewessler war bereits 2023 beim SPEAK OUT Festival zu Gast. Eindrücke davon könnt ihr hier nachlesen:
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Panel-Diskussion mit anschließender Q & A
Beim Panel diskutieren Alexander Svejkovsky, Geschäftsführer für Finanzen beim AIT, Klimaschutzministerin Leonore Gewessler, A1-CEO Marcus Grausam, und Katharina Rogenhofer, Vorständin beim Institut KONTEXT. fuzo-Chefredakteurin Claudia Zettel übernimmt die Moderation.
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Zettel: "Bei der EU-Wahl sind die Grünen nicht so gut ausgestiegen und haben in den meisten Ländern Verluste hinnehmen müssen. Was heißt das für jene Personen, die sich für den Klimaschutz starkmachen?"
Gewessler: "Jetzt muss man die Entscheidung treffen, wie es weitergeht mit dem Green Deal. Diesen verteidigen wir auch. Und jetzt heißt es weiterkämpfen, denn es geht um viel. Auf halbem Weg stehen bleiben, ist keine Option!"
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Alexander Svejkovsky vom AIT äußert sich zur Rolle der Forschung in der Klimakrise: "Wir haben eine unendliche Anzahl an Wechselwirkungen, die wir verstehen müssen. Da kommt die datenbasierte Wissenschaft ins Spiel. Unsere Aufgabe ist es, ein komplexes Problem so zu vermitteln, dass es die Bevölkerung auch versteht. Diese muss allerdings auch bereit sein, etwas Komplexität zuzulassen. Denn die Klimakrise lässt sich nicht mit einem Satz erklären."
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A1-CEO Marcus Grausam appelliert, dass Politik und Unternehmen gemeinsam in der Verantwortung sind, Maßnahmen gegen die Klimakrise zu treffen. "Alleine die Unwetter der letzten Tage verursachte bei unserer Infrastruktur Schäden in Millionenhöhe", so Grausam. "Es ist daher sinnvoll, vorab etwas zu unternehmen, und nicht erst, wenn es bereits zu spät ist".
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Katharina Rogenhofer, einst Chefin des Klimavolksbegehrens, warnt vor Desinformation und Angstmache beim Thema Klimaschutz. Es gibt Akteure, die viel Desinformation verbreiten. Es ist zentral, das in den Kontext zu setzen und aufzuzeigen, wer von dieser Desinformation profitiert.
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In unsere Serie "Klimafreitag" finden sich übrigens haufenweise Artikel, die mit Desinformationen aufräumen und technologische Lösungen gegen die Klimakrise aufzeigen.
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Eine Technologie, die laut Svejkovsky gegen die Klimakrise eingesetzt wird, ist die Wärmepumpe. Sie ersetzen Erdgas und können mittlerweile sogar als Hochtemperaturwärmepumpe für industrielle Anwendungen genutzt werden. Meine ehemalige Kollegin Lisa Pinggera hat sich so eine Wärmepumpe bereits im vergangenen Jahr angeschaut:
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Gibt es die eine individuelle Verantwortung gegen die Klimakrise? "Ja", sagt Katharina Rogenhofer. Die wichtigste Maßnahme, die man selbst machen könnte, sei, seine politische Stimme hörbar zu machen. Das kann ganz im kleinen, in der Gemeinde sein, bis hin zur Unterstützung von Organisationen, die für den Klimaschutz eintreten.
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Fragen aus dem Publikum
"Wieso ist das Laden an der E-Ladesäule so teuer?", lautet eine Frage aus dem Publikum.
Gewessler: "Die Frage der Energiepreise spielt in ganz viele Bereiche. Was wir machen können, ist z.B. die Stärkung der Wettbewerbsbehörden, die die Energieversorgungsunternehmen auf die Finger schauen."
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Weiter Frage aus dem Publikum: "Wie bringen wir alle Länder dazu, beim Klimaschutz mitzumachen? Besonders, weil Klimaschutzmaßnahmen nicht unbedingt zur Wirtschaftsleistung beitragen."
Gewessler: "Wenn man Klimaschutz macht, stehen wir wirtschaftlich nachher besser dar als ohne, das ist Grundvoraussetzung des Green Deals. In Griechenland kostet die Klimakrise mittlerweile 2 Prozent des BIP. Wir werden auch die wirtschaftlichen Chancen des Green Deals nur dann nutzen, wenn wir mutig vorangehen. Im Bereich der grünen Technologien haben wir noch eine Chance, im Weltmarkt vorne dabei zu sein."
Grausam: "Man müsste eine Mischung finden aus Anreizen und Verboten. Und kann man sich mit grünen Maßnahmen am Markt differenzieren, wodurch Umsatz- und Gewinnwachstum wieder möglich sind."
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Dieses Mal eine Bitte aus dem Publikum: "Bitte auch die Rebound-Effekte nicht vergessen. Anstatt ein E-SUV mit 250 PS zu kaufen, sollte man vielleicht eher auf ein kleineres Auto umschwenken." Und auch die IT hat einen immer größer werdenden Energiehunger - Stichwort Künstliche Intelligenz. Meine Wenigkeit hat dazu schon einmal eine Expertin befragt, die sich genau damit beschäftigt:
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Der Gong...
...beendet das Panel, aber keine Sorge: Bevor wir in die Pause starten, geht es weiter mit ein paar Worten von Martin Gebhart, dem Chefredakteur des KURIER. Auch im KURIER wird Klimaberichterstattung großgeschrieben, etwa durch
- den Klimafreitag der futurezone
- und Bernhard Gaul, intern auch Klimaberni genannt - der Nachhaltigkeitsexperte des KURIER
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Die Pause ist gleich um
Hier noch ein paar Eindrücke vom Festival
SPEAK OUT Festival
7 Bilder
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Der nächste Vortrag
Der nächste Vortrag behandelt die Frage "Klimaneutralität: Neue Religion oder Chance für neue Geschäftsmodelle?". Mit dabei sind Norbert Kettner von Wien Tourismus, Matthias Schaffer von next incubator, Alexandra Kick von thinkubator und Christian Kdolsky vom Klimavolksbegehren.
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Schifoan is des Leiwandste
Zumindest war es das für den Ex-Ski-Rennläufer Julian Schütter. Doch bereits in jungen Jahren war Schütter mit der Klimaerwärmung konfrontiert, den Gletscherschwund erlebte er sozusagen hautnah mit. Mittlerweile ist er Mitglied der Letzten Generation Österreich und setzt sich für Klimaanliegen ein.
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Schütter verfasste in seiner Zeit als aktiver Skifahrer einen offenen Brief an den Internationalen Skiverband FIS, in dem er u.a. die Klimaneutralität aller FIS-Veranstaltungen und einen späteren Saisonstart forderte. Und auch als inaktiver Sportler setzt er sich für Klimamaßnahmen ein.
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Shhhhh, Workshop Ongoing
Im 3. Stock des Museumsquartiers finden auch intensive Workshops zum Thema Nachhaltigkeit statt, wie etwa ein Puzzle-Workshop zu Biodiversität und Klima. In Teams versucht man hier gemeinsame Lösungen für eine umweltverträgliche Gesellschaft zu entwickeln. Dabei rauchen die Köpfe:
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Diskussion in kleiner Runde
Nicht nur in der Arena21 wird eifrig diskutiert, auch in der Ovalhalle spricht man in kleiner Runde über Nachhaltigkeit. Mit dabei sind hier u. a. Klimabegehren-Sprecher Christian Kdolsky, der emeritierte WU-Professor Bruce Murray und Landtagsabgeordnete Huem Otero Garcia.
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Trash Talk
"Warum Abfall Gold wert ist" ist das Motto des nächsten Vortrags. Landwirt Simon Kaiblinger hat eine Aquaponik-Anlage in den familiären Landwirtschaftsbetrieb integriert. Hier wird nicht nur Fisch, sondern auch Gemüse angebaut. Der "Abfall" der Fische dient dabei als Dünger für die Pflanzen. Durch die Pflanzen (und ein zusätzliches Filtersystem) wird das Wasser gereinigt und kann wieder zu den Fischen geleitet werden. Somit braucht man täglich nur 3 Prozent Frischwasser zusetzen, anstatt wie üblich 10 bis 15 Prozent.
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Unverschwendet
Die Marke "Unverschwendet" ist vielen in Wien ein Begriff. Mitgründerin Cornelia Diesenreiter zeigt an den Beispielen der österreichischen Wassermelone (ja, die gibt es!), der für den Supermarkt zu roten Tomate oder der Marille mit Schadenfehler, dass bereits in der Landwirtschaft Tonnen an Lebensmittel weggeschmissen oder eingeackert werden. Die Lösung wäre ganz einfach: einkochen und einlegen. Diesenreiters Unternehmen macht genau das:
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Muss es immer Hochglanz sein?
Wiederaufbereitete Geräte sind beliebt. Sie sind nicht nur günstiger, sondern haben auch einen besseren CO2-Fußabdruck. Wohin die Reise geht, besprechen Anja Tretbar-Bustorf von Magenta, Georgi Lossmann-Iliev von magdas Recycling, Maimuna Mosser, CEO von Google Austria und Laila Kriechbaum von Fridays for Future. Moderiert wird das Panel von futurezone-Chefredakteurin Claudia Zettel.
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Und falls ihr gerade überlegt, ein sogenanntes Refurbed-Handy zu kaufen: hier ein kleiner Leitfaden, worauf zu achten ist:
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"Werden wir in Zukunft mehr beim individuellen Konsum verzichten müssen?" - Laut Lossmann-Iliev muss das gar keine negative Sache sein - es wird vielmehr eine aktive Entscheidung der Konsument*innen sein, ob sie immer das neuesten Smartphone brauchen, und ob sie sich beim Kauf für ein Gerät entscheiden, das vielleicht aufbereitet wurde oder das sich leichter reparieren lässt.
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Rückblick
Wer den Anfang des SPEAK OUT Festivals verpasst hat, kann hier nochmal kompakt nachlesen, worum es bei der Keynote von Marcus Wadsak und dem Panel mit Leonore Gewessler gegangen ist:
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Der Tag neigt sich dem Ende
Wir haben die letzten Vorträge des Tages vor uns. Und weil es etwas Grün in unsere Wohnung, auf den Balkon oder den Garten bringt, gibt es als kleines Goodie einige Kräuter zum mitnehmen.
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Das passt auch sehr gut ins Konzept des Veranstaltungsorts. Unter dem Slogan MQ goes Green will das Wiener Museumsquartier nämlich aktiv kreative Impulse für das Umweltbewusstsein zu setzen. Das Ziel ist, bis 2030 ein klimaneutrales Kulturareal zu sein.
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Abschluss mit dem Climate Launchpad Wettbewerb
Um 18 Uhr soll das Festival mit dem Climate Launchpad Wettbewerb abgeschlossen werden. 10 Start-ups werden da ihre nachhaltigen Projekte vor einer Fachjury präsentieren. Das Event bildet den Abschluss einer mehrmonatigen Trainingsphase für die Jungunternehmer*innen. Die Top 3 der Pitches beim SPEAK OUT Festival werden auf europäischer Ebene am Climate Launchpad Wettbewerb teilnehmen.
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Dafür füllt sich die Arena21 wieder. Ich will mich an dieser Stelle verabschieden und wünsche allen noch einen schönen Abend.
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