So günstig sind die Smartphone-Spitzengeräte aus dem Vorjahr
Die Zeiten in denen die immer neuen Smartphone-Spitzengeräte mit revolutionären neuen Funktionen und herausragenden neuen Designs aufwarten können, sind längst vorbei. Vergleicht man die Spitzengeräte aus dem Vorjahr mit den neuen diesjährigen Flaggschiffen, fallen die Unterschiede meist marginal aus. Der größte Unterschied ist in der Regel der Preis.
Bevor man sich das neuste Spitzengerät zulegt, macht es durchaus Sinn, einen Blick auf die Vorgängergeräte zu werfen. Meist sind sie deutlich günstiger und haben weitgehend dieselben Features.
Wir zeigen euch, wie viel die Flaggschiff-Smartphones aus dem Vorjahr kosten und wo die größten Unterschiede zwischen den Geräten liegen. Preislich haben wir uns dabei an den tatsächlichen Marktpreisen auf Vergleichsportalen orientiert (Stand: 20.3.2022).
iPhone 12 vs. iPhone 13
Apple ist bei seinen iPhones dafür bekannt, dass die Geräte relativ langsam an Wert verlieren und lange Zeit einen hohen Wiederverkaufswert haben. Insofern sind die Smartphones der 12er-Reihe nicht wesentlich günstiger als die aktuellen 13er-iPhones.
Ein entscheidender Faktor beim Vergleich zwischen iPhones aus dem Jahr 2020 und den aktuellen iPhones ist der Mindestspeicherplatz. Dieser wurde bei den Nicht-Pro-Modellen nämlich von 64 GB auf 128 GB angehoben. 64 GB ist ziemlich knapp bemessen, daher sollte man sich nach Möglichkeit auch bei den 12er-iPhones um die 128-GB-Version umsehen.
Keine weltbewegenden Verbesserungen
Davon abgesehen gibt es bei den 13er-iPhones (hier im futurezone-Test) natürlich die üblichen Verbesserungen bei der Leistungsstärke des Prozessors, der Akku hält deutlich länger durch und auch die Displays haben eine höhere maximale Helligkeit. Beim Design gibt es keinen Unterschied zwischen den 12er- und 13er-iPhones.
Die Displays der Pro-Modellen (hier im futurezone-Test) unterscheiden sich auch bei der Refresh-Rate. Während das iPhone 12 Pro lediglich die standardmäßigen 60 Hz aufweist, hat das iPhone 13 Pro eine Bildwiederholfrequenz von bis zu 120 Hz. Auch bei der Kamera gibt es einige Verbesserungen, wie unser futurezone-Kameravergleich zeigt.
Bei der Software-Pflege hinsichtlich der Langlebigkeit ist Apple der Spitzenreiter und unterstützt auch noch Geräte, die mittlerweile bereits 7 Jahre alt sind. Diese iPhones werden nicht nur mit Sicherheits-Updates versorgt, sondern auch mit neuen Betriebssystemversionen.
- iPhone 12 Mini - 582 Euro (64 GB) / 635 Euro (128 GB)
- iPhone 12 - 620 Euro (64 GB) / 709 Euro (128 GB)
- iPhone 12 Pro - 1.054 Euro (128 GB)
- iPhone 12 Pro Max - 1.149 Euro (128 GB)
- iPhone 13 Mini - 710 Euro (128 GB)
- iPhone 13 - 766 Euro (128 GB)
- iPhone 13 Pro - 1.074 Euro (128 GB)
- iPhone 13 Pro Max - 1.137 Euro (128 GB)
Samsung Galaxy S21 vs Samsung Galaxy S22
Ähnlich wie bei den iPhones kommen die Spitzengeräte von Samsung im selben Design wie die Vorjahresmodelle. Auch wenn das Design gleichgeblieben ist, sind die aktuellen Galaxy-S-Smartphones etwas kleiner geworden (hier im futurezone-Test).
Am deutlichsten unterscheiden sich die Ultra-Modelle: Das aktuelle Galaxy S22 Ultra hat nämlich nicht nur ein neues Design, es hat auch im Gegensatz zum Vorgänger einen Einschub für den S Pen (hier im futurezone-Test).
Abgesehen davon gibt es die üblichen Verbesserungen beim Prozessor und dem Grafik-Chip und der Kamera. Außerdem lässt sich der Akku bei den aktuellen Samsung-Flaggschiffen deutlich schneller laden - zumindest beim Plus- und Ultra-Modell.
Entscheidet man sich für das Vorjahresgerät, liegt die Ersparnis beim Plus-Modell bei 33 Prozent. Das Standardgerät ist um 27 Prozent günstiger und beim Ultra spart man sich 18 Prozent, wenn man zum Vorgänger greift.
Samsung gibt an, seine Geräte 4 Jahre lang mit Updates und Upgrades zu versorgen.
- Samsung Galaxy S21 - 604 Euro
- Samsung Galaxy S21+ - 699 Euro
- Samsung Galaxy S21 Ultra - 1.015 Euro
- Samsung Galaxy S22 - 849 Euro
- Samsung Galaxy S22+ - 1.049 Euro
- Samsung Galaxy S22 Ultra - 1.229 Euro
Google Pixel 6 Pro
Bei den Pixel-Smartphones von Google hat sich einiges verändert: Zum einen gab es im Vorjahr das erste Mal ein Pro-Gerät, zum anderen hat sich das Design der Pixel-Geräte völlig verändert und auch beim Prozessor ist Google auf den hauseigenen Tensor-Chip umgestiegen.
Gegenüber dem Pixel 6 Pro schaut das Pixel 5 (hier im futurezone-Test) ziemlich alt aus. Das betrifft im Grunde alle Bereiche: vom Display, Prozessor und Speicherstandard bis zum Kamera-Setup und dem Akku.
Unterschiede gibt es auch beim Fingerabdrucksensor. Dieser war nämlich beim Pixel 5 noch auf der Rückseite des Geräts angebracht, bei den Pixel-6-Phones (hier im futurezone-Test) ist der Fingerprintsensor im Display integriert.
Aber auch beim Vergleich zwischen Pixel 6 und Pixel 5 sind die Unterschiede mehr als deutlich: Allein die Display-Diagonale ist von 6 auf 6,4 Zoll angewachsen, das Kamera-Setup ist komplett neu und auch der Akku ist parallel zum größeren Formfaktor entsprechend angewachsen.
Google stellt 3 Jahre lang Betriebssystem-Upgrades zur Verfügung und 5 Jahre Sicherheits-Updates.
- Google Pixel 5 - 719 Euro
- Google Pixel 6 - 646 Euro
- Google Pixel 6 Pro - 950 Euro
OnePlus 9 Pro vs. OnePlus 10 Pro
Design-technisch gibt es zwischen OnePlus 9 Pro (hier im futurezone-Test) und dem diesjährigen Spitzengerät keine allzu großen Unterschiede. Zumindest die Kamera-Partie auf der Rückseite komplett überarbeitet, der Formfaktor an sich ist weitgehend gleichgeblieben.
Auch abseits davon halten sich die Neuerungen in Grenzen: Bei Display, Kamera und Konnektivität fallen keine nennenswerten Unterschiede ins Auge. Der Akku hingegen ist angewachsen und lässt sich deutlich schneller aufladen. Und natürlich ist das OnePlus 10 Pro mit dem neueren Prozessor ausgestattet.
Übrigens: Das neue OnePlus-Spitzengerät wird in Europa nur in der Pro-Variante verkauft, eine offizielle Preisangabe liegt noch nicht vor. Das Standardgeräte OnePlus 10 wird hierzulande nicht offiziell zu haben sein.
Bei der Software-Pflege verspricht OnePlus 2 Jahre bei Betriebssystem-Ugrades und 3 Jahre Sicherheits-Updates.
- OnePlus 10 Pro - rund 900 Euro (geschätzt)
- OnePlus 9 - 559 Euro
- OnePlus 9 Pro - 745 Euro
Xiaomi Mi 11 vs. Xiaomi 12
Bei Xiaomi ist es ein bisschen schwierig, die in Frage kommenden Modelle zu vergleichen. Aus dem Vorjahr gibt es nämlich ein Xiaomi Mi 11 Pro, ein Mi 11, Mi 11 Lite, Mi 11 Lite 5G, Mi 11X, Mi 11X Pro sowie ein 11T Pro und ein 11T.
Kurzum: Der Hersteller hat derart viele, ähnlich lautende Geräte in seinem Portfolio, die zum Teil gar nicht in Österreich erhältlich sind, was einen direkten Vergleich eigentlich unmöglich macht.
Von den tatsächlichen Flaggschiffgeräten aus dem Vorjahr ist hierzulande lediglich das Xiaomi Mi 11 erhältlich - das Pro-Modell sowie das X-Modell eben nicht. Verfügbar ist aber die 2. Reihe der Xiaomi-Spitzengeräte, die allerdings erst gegen Jahresende in Österreich starteten: Das Xiaomi 11T Pro, 11T und 11 Lite (hier im futurezone-Kurztest).
Die Unterschiede zwischen dem Xiaomi 12 Pro und dem Xiaomi 11T Pro betreffen im Grunde die meisten Spezifikationen, wobei das 12 Pro immer leicht besser aussteigt als das 11T Pro. Das Display hat eine ähnliche Größe, hat aber beim 12 Pro mehr Auflösung und deutlich mehr Helligkeit zu bieten.
Ähnlich sieht es bei der Kamera und dem Prozessor aus. Der Akku lässt sich bei beiden Geräten gleich schnell laden, das 11T Pro bietet hier aber etwas mehr Kapazität.
Das Standardgerät der Flaggschiffreihe (Xiaomi 12) hat gegenüber dem Vorgängergerät (Xiaomi Mi 11) einen deutlich kleineren Bildschirm (6,28 Zoll vs. 6,81 Zoll) und insofern auch einen entsprechend kleineren Formfaktor. Abgesehen davon halten sich bei den beiden Geräten die Unterschiede in Grenzen und betreffen in erster Linie den Akku, das Kamera-Setup und den Prozessor.
Software-Updates: Xiaomi verspricht 3 Android-Versionen (also in der Regel 3 Jahre) und 4 Jahre Security-Updates.
- Xiaomi 12 Pro - 1049,90 Euro
- Xiaomi 12 - 849,90 Euro
- Xiaomi 12X - 699,90 Euro
- Xiaomi Mi 11T Pro - 514 Euro
- Xiaomi Mi 11 - 699 Euro
Realme GT 5G vs. Realme GT 2 Pro
Das Realme GT 5G aus dem Vorjahr (hier im futurezone-Test) und das aktuelle Realme GT 2 Pro sind grundverschiedene Geräte. Es gibt in allen Bereichen deutliche Verbesserungen gegenüber dem Vorjahresgerät: Wesentliche höhere Kamera-Spezifikationen, besseres und größeres Display, schnellerer Prozessor und ein Akku mit mehr Kapazität.
Ähnlich sieht es aus, wenn man das Realme GT 2, das diesjährige Standardgerät der Flaggschiffreihe mit dem Vorjahres-Spitzengerät vergleicht. Hier fallen die Unterschiede nicht allzu drastisch aus, doch das Realme GT 2 kommt mit kleineren Verbesserungen an allen Ecken und Enden.
Ein wesentlicher Unterschied betrifft auch das Design. Während das Vorjahresgerät zum Teil in einem etwas ungewöhnlichen Look erschienen ist, kommen die diesjährigen Realme-Smartphones in einem deutlich klassischeren Design.
Vergangenes Jahr hat Realme angegeben, jedes Smartphone mindestens 2 Jahre lang mit monatlichen Sicherheits-Updates zu versorgen. Außerdem hat Realme damals mindestens eine neue Android-Version versprochen. Mittlerweile ist die Rede von 2 neuen Android-Versionen, eine Bestätigung hierfür liegt allerdings nicht vor.
- Realme GT 5G - 365 Euro
- Realme GT 2 Pro - 749 Euro
- Realme GT 2 - 453 Euro
Vivo X60 Pro vs. Vivo X70 Pro
Das einzige Flaggschiff-Gerät von Vivo das offiziell in Österreich erhältlich ist, ist das Vivo X60 Pro (hier im futurezone-Test). Das Nachfolgegerät X70 Pro ist lediglich über Importhändler erhältlich. Die Unterschiede zwischen den beiden Smartphones halten sich weitgehend in Grenzen - auch das Design ist ziemlich ähnlich.
Das Display scheint dasselbe zu sein, der leicht größere Akku des X70 Pro lässt sich etwas schneller laden und das Kamera-Setup hat ebenso ein Update erhalten. Hier kommt wieder die Gimbal-stabilisierte Hauptkamera zum Einsatz. Hinzu gekommen ist jedoch ein Objektiv für einen 5-fachen optischen Zoom.
Der größte Unterschied betrifft den Prozessor: Während beim Vivo X60 Pro ein Snapdragon 870 5G zum Einsatz kommt, wird das X70 Pro von einem MediaTek Dimensity 1200 5G (6 nm) angetrieben.
Wie Vivo vergangenes Jahr gegenüber der futurezone bestätigt hat, werden alle Smartphones insgesamt 3 Jahre lang - ab Erscheinungsdatum - mit regelmäßigen (meist monatlichen) Sicherheits-Updates versorgt. Ebenso sollen alle Vivo-Handys die nächsten 2 Android-Versionen erhalten.
- Vivo X60 Pro - 720 Euro
- Vivo X70 Pro - rund 850 Euro (nur über Importhändler verfügbar)