Die Redaktions-Highlights 2014
Die Redaktions-Highlights 2014
© futurezone-Montage

Nachlese: Unsere Artikel-Highlights 2014

Nachlese: Unsere Artikel-Highlights 2014

Zum Ende des Jahres 2014 präsentiert die futurezone-Redaktion noch einmal jene Geschichten und Interviews, die in den vergangenen zwölf Monaten besonders gut gelungen sind, für Aufsehen gesorgt, Spaß gemacht oder aus irgendeinem anderen Grund bleibenden Eindruck bei ihren Verfassern hinterlassen haben.

Wir wünschen gute Unterhaltung beim Nachlesen und wünschen den Leserinnen und Lesern alles Gute für das Jahr 2015 - die Redakteure sind dieses Jahr alphabetisch nach Vornamen gereiht.

Barbara Wimmer

Micah Lee war als Ehrengast zu den Big Brother Awards eingeladen.

Bestseller-Autor Marc Elsberg beschreibt in seinem Roman „Zero“ (hier mein Interview mit ihm) eine Welt, in der es üblich ist, dass Menschen mit ihren eigenen Daten handeln. Dies ist keineswegs eine Utopie, sondern ein Szenario, das in naher Zukunft gang und gäbe sein wird. Das Start-up Citizenme aus Großbritannien will Vorreiter darin sein, Nutzern die Möglichkeit zu geben, ihre persönlichen Daten zu verkaufen. Ich habe mit dem Gründer des Start-ups über seine Zukunftspläne und darüber, wie wir allem zu Datenhändlern werden, gesprochen.

Er war der Mann im Hintergrund, der den Kontakt zwischen Edward Snowden mit den Aufdecker-Journalisten Glenn Greenwald und Laura Poitras herstellte: der Verschlüsselungsexperte Micah Lee. Er half den Journalisten dabei, sicher und anonym mit dem US-Whistleblower zu kommunizieren. Ich traf den Snowden-Vertrauten in Wien zum Interview und sprach mit ihm über die Möglichkeiten, im Netz sicher zu kommunizieren.

Claudia Zettel

Kaum eine Firma hat in diesem Jahr für so viele Kontroversen gesorgt wie die Taxi-Alternative Uber. Einerseits konnte das US-Start-up große Erfolge einfahren, andererseits stand es bei konkurrierenden traditionellen Taxiunternehmen, aufgrund fragwürdiger Beschäftigungsbedingungen und Aktionen wie dem Anheben der Preise nach der Geiselnahme in Sydney in heftiger Kritik. Uber hat für sehr viel Gesprächsstoff gesorgt und gerade deshalb ist mir mein Besuch im Headquarter von Uber in San Francisco in besonderer Erinnerung geblieben.

Eine spannende Erfahrung durfte ich Ende Oktober in Südkorea machen. Auf einer Reise nach Seoul erhielt ich Einblick in eine der wichtigsten Hightech-Städte der Welt und konnte Firmen wie Naver (das koreanische Google), Samsung und Hyundai besuchen und dabei auch ein wenig hinter die Kulissen blicken.

Und als kleinen Bonus-Track meiner denkwürdigen Momente dieses Jahr darf einer natürlich nicht unerwähnt bleiben - David Hasselhoff. Angeheuert vom finnischen Virenhersteller F-Secure legte der US-Star im Rahmen der re:publica einen bizarren Werbeauftritt im Dienste der Internetsicherheit hin.

David Kotrba

Künstlerische Darstellung eines Planeten-Transits vor seinem Stern

Im Frühling lud mich Bang & Olufsen ein, zu einer ultrageheimen Vorab-Präsentation nach Dänemark zu kommen. Es sollte um einen Fernseher gehen. Der Besuch stellte sich für mich im Endeffekt deshalb als besonders spannend heraus, weil man in der Kleinstadt Struer einen ausführlichen Blick hinter die Fassade der "Luxusmarke" werfen konnte. Beeindruckend fand ich vor allem den detailbesessenen Perfektionismus, der sich dabei eröffnete und die feste Verankerung im lokalen Leben.

Das für mich persönlich spannendste Interview des Jahres führte ich im April. Anlässlich der Yuri's Night weilte Planetenforscherin Ludmila Carone in Wien. Wir sprachen über Exoplaneten und die Entstehung des Sonnensystems. Am meisten staunte ich wohl darüber, dass die derzeitigen Umlaufbahnen keineswegs stabil sind. Wird die Erde in ferner Zukunft also vom Jupiter bedroht? Kollidieren wir mit der Venus? Viel Platz für Gedankenspiele.

Florian Christof

So könnte das Lenkrad der Zukunft aussehen

Als Netzaktivist und Spieleentwickler Wolfie Christl im Auftrag der Arbeiterkammer eine umfangreiche Studie zum Thema "Kommerzielle digitale Überwachung im Alltag" veröffentlichte, habe ich mich in diese Materie vertieft. Die einzelnen Aspekte und Beispiele, wie mit Spuren, die wir im Web hinterlassen umgegangen wird und was alles möglich ist, hat mich dann doch überrascht. Das Positive daran war, dass dieses Thema mehr Leute interessiert hat, als angenommen.

Im oberösterreichischen Braunau am Inn werden von Audio Mobil Konzepte für das Auto von morgen entwickelt. Aktuell wird dort unter anderem an neuen Bedienkonzepten geforscht, wofür von Audi ein eigener Fahrzeug-Prototyp gebaut wurde. Da Geheimhaltung bei solchen Prototypen meist oberste Priorität hat, war es umso interessanter eine Runde mit dem Forschungsfahrzeug zu drehen und dabei das interaktive Lenkrad, Near-Field-Audio sowie die verschiedenen Bedienzonen testen zu können.

Gerald Reischl

Ein erfolgreicher Österreicher im Silicon Valley - der Vorarlberger Andreas Wendel arbeitet seit Sommer 2013 im geheimen Forschungslabor Google X am Google Self-Driving Car mit

Wenn man einige Monate im Silicon Valley lebt und genau dort ist, wo viele der technologischen Revolutionen entwickelt werden, ist klar, dass meine Stories des Jahres mit dem Valley zu tun haben. Der Artikel „Traumfabrik der Generation Digital“ war der Auftakt einer Serie über das Silicon Valley, in dem 120.000 Start-ups vom Durchbruch in der digitalen Welt träumen. Doch dort, wo Google, Facebook und Apple ihre Zentrale haben, gelten spezielle Spielregeln, die man kennen muss, um erfolgreich zu sein. Im Valley lebt auch der Vorarlberger Andreas Wendel. Der 30-jährige ist einer der Masterminds der selbstfahrenden Autos von Google und wurde im November als „Innovator des Jahres“ ausgezeichnet. Einen jungen Menschen kennenzulernen, der trotz seines enormen Wissens – er ist einer der Robotik-Experten der Gegenwart – sympathisch und bodenständig geblieben ist, war ein persönliches Hightlight, das ich im Artikel „Der mit den Google-Autos spricht“ zusammengefasst habe.

Ein anderer Österreicher, der drauf und dran ist, mit seiner Erfindung einen globalen Welterfolg einzufahren, ist Peter Platzer. Mit seinem Start-up Spire hat er ein Satelliten-Unternehmen gegründet, das die Ortung von Schiffen, Flugzeugen und Containern revolutionieren und Wetterprognosen verbessern wird.

Ich hätte dieses Auto vermutlich auch in Österreich testen können, aber dort, wo es erfunden und auch gebaut wird, machte es viel mehr Spaß. Die Testfahrt im Tesla S P85 – „Ein stiller schwarzer Ninja“ - wird wohl einer jener „Produkttests“ sein, die ich lange nicht vergessen werde.

Auch wenn viele der Innovationen aus den USA kommen, bin ich der Meinung, dass die nächsten Revolutionen aus Europa und Österreich stammen können – wenn wir gewisse Eigenschaften ablegen. Wir stehen uns selbst im Weg – wir scheitern an falschen Denkweisen und einer Kultur des Neides. Das sind keine Voraussetzungen, um, wie im Silicon Valley, innovativ zu sein. Auf meinen Kommentar zu diesem Thema erhielt ich heuer besonders viel Feedback.

Gregor Gruber

Die TrackingPoint-Gewehre kosten rund 13.000 US-Dollar pro Stück

Als Kind das mit Lego großgeworden ist (Playmobil hatte keine Chance im Kinderzimmer), war eines meiner Jahres-Highlights das Interview mit dem aktuellen Lego-CEO Jørgen Vig Knudstorp. Auch konnte ich dem Chef der mittlerweile größten Spielzeugfirma (Mattel wurde im September überholt) Fragen stellen, die mich seit Jahren interessieren: Wie entsteht eine Franchise-Kooperation, warum gibt es kein Lego-Kriegsspielzeug und wie wirkt sich die Gender-Diskussion auf das Sortiment aus.

„Vernetzte Gewehre ermöglichen Töten mit Fernbedienung“, „Hightech-Gewehr mit Linux und WiFi killt fast automatisch“ und „Smart Rifle: Töten ganz leicht gemacht“: So titeln einige Medien ihre Artikel über das Smart Rifle von TrackingPoint. Da ich das Gewehr ausprobiert habe und mit der Materie sowie der dahinter liegenden, “smarten” Technologie vertraut bin, war es mir ein Anliegen, die Waffe zu “entzaubern”, bzw. die tatsächlichen Funktionen und Technik dahinter zu erklären. Weniger gefährlich und lustiger wurde in den Redaktionsräumen der futurezone geschossen: Nerf War!

Markus Keßler

Im Mai war ich auf Dienstreise in Tokio. Obwohl es bereits mein zweiter Japan-Aufenthalt war (der erste war noch von langen Haaren, Rucksack und Jugendherbergen charakterisiert), habe ich die Zeit in der japanischen Hauptstadt sehr genossen. Neben den gängigen Klischees Sushi, Karaoke und Sake konnte ich durch einen japanischen Kollegen auch einige weniger touristische Attraktionen besichtigen. Mit einem in Tokio lebenden Freund habe ich zum Abschluss einen Sumo-Wettkampf besucht und Hühnerfleich in der in Japan angeblich nicht unüblichen Garstufe medium-rare probiert.

Im November habe ich herausgefunden, dass die österreichische Agentur Modern Mind Marketing im Auftrag von in- und ausländischen Unternehmen die Debatten auf Online-Foren manipulieren. Uns wurden Dokumente zugespielt, die genau zeigen, wie Mitarbeiter der Agentur sich auf österreichischen Medienseiten falsche Profile anlegen, um das Image von Firmenkunden aufzupolieren. Dabei werden keine plumpen Jubelmeldungen, sondern auch neutrale Kommentare gepostet, damit der Schwindel nicht auffliegt. An den Praktiken von Modern Mind Marketing (und aller Agenturen, deren vergleichbare Machenschaften noch nicht publik gemacht worden sind) hat sich dadurch leider nichts geändert.

Martin Stepanek

Quirky bringt 70 Produkte pro Jahr auf den Markt

New York ist immer eine Reise wert. In diesem Jahr besuchte ich das Start-up Quirky, das sich darauf spezialisiert, ausgefallene User-Ideen zu massenmarkt-tauglichen Produkten zu entwickeln. Die Idee ist einfach wie genial, und live mitzuerleben, wie Ideen vor Publikum und dazugeschaltetem Web-Stream diskutiert, verworfen und angenommen wurden, war faszinierend. Die vielen Leserreaktionen auf die Geschichte zeigen auch, dass viele ihr kreatives Potenzial ausschöpfen möchten, wenn man ihnen die Plattform dafür zur Verfügung stellt.

Interviews zählen - wenn der Gesprächspartner stimmt - zu den erfüllendsten journalistischen Formaten. Man bekommt Gelegenheit, mit interessanten Leuten zu sprechen, und die Strukturierung des Textes ist eine kreativere Angelegenheit, als man denken würde. Im Fall von Karlheinz Brandenburg, der maßgeblich an der Entwicklung der MP3 beteiligt war, stimmte alles. Ein interessantes Gegenüber mit enormem fachlichen Wissen, klaren Ansagen wie “Guter Klang ist oft Einbildung” und das spannende Thema “komprimierte vs. unkomprimierte Musik”.

Michael Leitner

Selten aktiviere ich bei der Recherche für Geschichten den Inkognito-Modus des Browsers, bei den Sex-Toys aus dem 3D-Drucker hatte ich aber keine Wahl. Der Inkognito-Modus half jedoch nicht gegen meine Kollegen, deren neugierige Blicke dank des neuen Großraumbüros mehr als nur einmal an meinem Bildschirm kleben blieben. Auch wenn das Thema zu Beginn absurd anmutet, Sex hat bereits zuvor oftmals Technologien zum Durchbruch verholfen. Dass plötzlich durch persönlich angepasste Dildos und Butt Plugs in jedem Haushalt ein 3D-Drucker zu finden sein wird, ist wohl eher unwahrscheinlich. Einigen dürfte Dongiverse, Maker Love und Co aber Freude bereiten.

Smartphones hatten in den vergangenen Jahren die Tendenz teurer zu werden. Kein Wunder, versuchen sich die Hersteller doch ständig gegenseitig zu übertrumpfen und packen Feature um Feature in die kleinen Geräte. Für einige Smartphones muss man bereits 700 Euro und mehr auf den Tisch legen. Das kleine chinesische Start-up OnePlus will das nun ändern. Nur 269 Euro kostet das One, dessen Ausstattung mit anderen Flaggschiff-Modellen, wie Samsungs Galaxy S5 und dem HTC One, mithalten kann. Klingt großartig, das Gerät ist aber ähnlich schwer zu kaufen wie Sonys limitierte PlayStation 4. Hoffentlich ändert das OnePlus mit dem Two.

Patrick Dax

Auf der Konferenz Digital Life Design (DLD), die alljährlich Anfang des Jahres in München stattfindet, lassen sich üblicherweise die Schönen und Reichen der Techwelt hofieren. Heuer warfen die Enthüllungen Edward Snowdens einen dunklen Schatten über die schöne neue Technikwelt. Die zahlreich anwesende Cyberprominenz musste sich vom Netzkritiker Evgeny Morozow anknurren und von der Internet-Legende John Berry Parlow maßregeln lassen.

Unter "Smart City" versteht jeder etwas anderes. Bei einer Konferenz in Wien wurde der Begriff von der intelligenten Stadt auseinandergenommen. Dort war auch der Urbanist Adam Greenfield zu Gast, der im futurezone-Interview davor warnte, angesichts der technischen Möglichkeiten die wirklichen Probleme der Bürger aus den Augen zu verlieren.

Fitnessbänder und Smartwatches haben einen Trend losgetreten: Das Lifelogging. Der Soziologe Stefan Selke befürchtet im futurezone-Interview weitreichende gesellschaftliche Folgen durch die Selbstvermessung: "Wer nicht mitmacht, wird bestraft."

Thomas Prenner

Es gibt wenige Firmen, die die Film- und Fernsehlandschaft in den vergangenen Jahren so aufgerüttelt hat, wie Netflix. Im Rahmen des Österreich-Starts hatte ich die Möglichkeit Gründer und Firmenchef Reed Hastings in Wien zum Interview zu treffen. Jener entpuppte sich nicht nur als äußerst netter Gesprächspartner, sondern auch als Visionär, der ein tiefes Verständnis der eigenen Branche und über die Auswirkungen seines Schaffens hat.

Als langjähriger Android-Nutzer und Fan ist oft das kleinste, unbedeutendste Update eine spannende Sache. Naturgemäß noch spannender ist es, wenn das Betriebssystem seiner Wahl einen großen Versionssprung hinlegt und gleichzeitig auch noch einen völligen Neuanstrich bekommt. Genauso war es heuer bei Android, dessen aktuellste Variante Lollipop ich ausgiebig testen durfte.

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare