
Flops 2015: Sicherheitslücken, Hasspostings und Drohnen
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr!
Das Jahr 2015 hatte neben zahlreichen Highlights leider auch wieder einige Enttäuschungen zu bieten. Ein gutes Geschäftsergebnis ist eben nicht alles, wie unter anderem der Internet-Konzern Facebook zeigte.
Luftverschmutzer
VW hat sich dieses Jahr wohl den größten Skandal der Firmengeschichte geleistet. Unzählige VW-Fahrzeuge mit Diesel-Motor wurden mit einer manipulierten Software ausgeliefert, die die Abgaswerte verfälschte. Damit wollte der deutsche Automobilkonzern die Messverfahren austricksen. Doch die US-Umweltbehörde EPA kam VW auf die Schliche. Der Konzern musste weltweit Fahrzeuge zurückrufen, unter anderem auch in Österreich.

© APA/dpa/Julian Stratenschulte
Alternative Betriebssysteme gehen unter
Wer ein Smartphone besitzt, setzt mit hoher Wahrscheinlichkeit auf Android und iOS. Die beiden mobilen Betriebssysteme von Apple und Google machen 96,7 Prozent (IDC, 2. Quartal 2015) des Smartphone-Marktes aus - mehr als je zuvor. An Konkurrenz würde es nicht mangeln, doch keiner konnte es bislang mit den beiden dominierenden US-Konzernen aufnehmen. Nicht einmal Microsoft, der dieses Jahr mit Windows 10 Mobile einen weiteren Anlauf wagte. Doch dem Neustart nach dem Neustart gibt kaum jemand mehr eine Chance, dennoch will Microsoft am mobilen Betriebssystem festhalten.

© Michael Leitner
Android hat ein Sicherheitsproblem
Google hat aufgrund der Dominanz von Android allen Grund zur Freude. Doch die große Beliebtheit des Betriebssystems lockt auch zunehmend Kriminelle an. Die Versuche, Malware auf Geräten einzuschleusen häufen sich. Laut Google konnte man die Zahl der auf Android-Geräten installierten Malware halbieren, dennoch finden immer wieder fragwürdige Apps den Weg in den Play Store. Zudem sorgte dieses Jahr eine gewaltige Sicherheitslücke für Aufregung. Der sogenannte “Stagefright”-Bug bedrohte fast eine Milliarde Android-Geräte. Angreifer können diese Sicherheitslücke ausnutzen, indem sie Schadcode über eine MMS verschicken. Das Opfer bemerkt davon nichts.

© futurezone
Facebook zögert bei Hasspostings
2015 war wohl ohne Zweifel das Jahr der “Hasspostings”. Die internationale Flüchtlings-Krise sowie die Anschläge in Paris sorgten dafür, dass immer häufiger fremdenfeindliche und verhetzende Kommentare auf Facebook, Twitter und Co. zu finden waren. Vor allem Facebook zeigte sich beim Umgang mit derartigen Beiträgen zurückhaltend und löschte meist auch dann nicht, wenn die Beiträge gemeldet wurden. Dem Konzern wurde in diesem Zusammenhang auch Doppelmoral vorgeworfen, da man wiederum streng gegen Nacktheit vorgehe.

© dpa Armin Weigel
Drohnen fallen vom Himmel
Drohnen und Hoverboards zählen zu den wohl beliebtesten Gadgets des Jahres. Doch egal ob man zu Lande oder in der Luft unterwegs ist, beide Geräte haben mit technischen und rechtlichen Problemen zu kämpfen. Ski-Rennfahrer Marcel Hirscher wurde beim Slalom im italienischen Madonna beinahe von einer abstürzenden Kamera-Drohne getroffen. Während dieser Vorfall glimpflich ausging, sorgten zahlreiche andere Unfälle für Schlagzeilen: Ein Baby verlor ein Auge nach einem Drohnen-Absturz, Pop-Sänger Enrique Iglesias wurde bei einem Konzert von einer Drohne verletzt und in Deutschland krachte auf einer Autobahn eine Drohne in eine Windschutzscheibe. Zudem gab es immer wieder Beinahe-Zusammenstöße mit Flugzeugen und andere Situationen, in denen die kleinen Quadcopter zur Gefahr wurden.

© Screenshot/ORF
Twitter und Yahoo schlittern in die Krise
Für die Internetkonzerne Twitter und Yahoo geht kein gutes Jahr zu Ende. Twitter war nach dem Rücktritt von CEO Dick Costolo mehrere Monate lang führungslos, bis Twitter-Gründer Jack Dorsey das Ruder übernahm. Zudem steckt das Unternehmen in den roten Zahlen fest. Der Umsatz konnte zuletzt zwar gesteigert werden, doch das Werbgeschäft des Mikroblogging-Dienstes will nicht so recht Fahrt aufnehmen. Seit dem Börsengang steht das Unternehmen unter Druck. Um Kosten zu sparen, mussten zuletzt auch mehr als 300 Mitarbeiter entlassen werden. Doch es geht auch aufwärts: Das neue Feature "Moments" wird derzeit in den USA stark beworben, zudem feiert man mit den eigenen Diensten Vine und Periscope große Erfolge. Dorsey sorgte außerdem für einen kleinen Motivationsschub zu Beginn. Er verschenkte ein Drittel seiner Firmentanteile an Mitarbeiter.

© REUTERS
Die lauschenden Smart-TVs
Wer heutzutage einen Flat-TV kauft, besitzt meist einen "Smart TV". Ausgestattet mit Netzwerk-Anschluss oder WLAN-Modul ist die Verbindung mit dem Internet ein Kinderspiel. Doch dabei werden auch Infos übertragen, ohne dass die Besitzer etwas davon wissen - sei es an Google, Microsoft oder die TV-Sender selbst. Schlechte Nachrichten also für jene, die sich bislang bewusst Smartphones oder Tracking im Internet verweigert haben. Nutzer von Smart-TVs mit Internetanschluss sind nach Erkenntnissen von Datenschützern und Nachrichtentechnikern nicht davor sicher, beim Fernsehen sowohl von Geräteherstellern als auch von Google und Sendern ausgeforscht zu werden.

© Samsung
Kommentare